Lissabon -

Fundação
Medeiros e Almeida

Dieses Museum beherbergt die Kunstsammlung des reichen Geschäftsmannes António Medeiros e Almeida (1895-1986), der seit seinem 20. Lebensjahr vor allem Möbel, Gemälde, Uhren, chinesisches Porzellan und Tafelsilber in seinem pompösen Stadthaus zusammentrug.

Geboren in Lissabon, studierte er zunächst auf Wunsch des Vaters Medizin in Coimbra, brach das Studium jedoch ab und ging für 4 Jahre nach Deutschland , um Betriebswirtschaft zu studieren. Seine Ehefrau kam aus einer Familie, der die bekannte Porzellanfabrik Vista Allegre gehört. António Medeiros e Almeida war im Laufe seines Lebens Inhaber von 21 gewinnträchtigen Firmen.
1973 vermachte er sein Wohnhaus und die darin aufbewahrte Kunstsammlung einer Stiftung, die heute Träger des Museums ist. Der Mäzän selbst wohnte von 1940-1970 in dem Haus aus dem Jahr 1896, das im Wesentlichen unverändert ist. Lediglich an der Gartenseite wurde später ein Trakt angebaut.

Die Ausstellungsstücke sind in 25 Räumen über 3 Etagen verteilt.
Für die Uhren gibt es einen gesonderten Ausstellungsraum, ebenfalls für die umfangreiche Sammlung chinesischen Porzellans und für die Silberarbeiten(Tafelsilber, Figuren etc) Insgesamt wirkt das Haus/Museum wegen fehlenden Tageslichts und der Vielzahl der ausgestellten Stücke leider etwas dunkel und überladen. In jedem Raum werden die Exponate auf portugiesisch, englisch und französisch erklärt.

Gleich nach dem Eingangsbereich werden Sie in die hauseigene Kapelle geführt, dessen Altar aus vergoldetem Holz (18.Jh.)angefertigt wurde. Im Atrium mit seiner beeindruckenden Holzdecke sehen Sie einen Kinderwagen, der 1815 für den Sohn des Duque of Wellington bestimmt war. Geschoben wurde das noble Gefährt von dem Kindermädchen. Ebenfalls im Atrium ist eine Haustür aus dem Jahr 1680 - mit Elfenbein verziert - aufgebaut.
Das Klavierzimmer besticht durch seine kunstvolle Holzvertäfelung an den Seitenwänden und an der Decke. Im Saal Ludwig XIV. sehen Sie Uhren, Möbel und einen grossen Kristalleuchter im Stil des Sonnenkönigs. Im Schlafzimmer fällt das Bidet aus chinesischem Porzellan auf. Sehr schön ist auch der Sekretär aus Walnussholz (18.Jh.).
Der Korridor im 1. Stock ist der Königin Catarina de Bragança gewidmet. Hier hängt ein grosses Portrait von ihr. Noch interessanter ist die Nachtuhr in diesem Raum, die 1660 in London gefertigt wurde. Das seltene Exemplar aus Ebenholz und Bronze wurde von innen mit einer Öllampe beleuchtet, so dass man auch nachts die Ziffern sehen konnte.

Der "Silberraum" liegt gleich neben dem Esszimmer, wo Sie eine fürstlich gedeckte Tafel besichtigen können, eingerahmt von Schränken mit chinesischem Porzellan(ca.1750).
Im 1. Stock überrascht der "Sala de Lago", ein grosser Raum mit einem italienischen Mamorbrunnen (1850) in der Mitte. Die Wände des Raumes sind mit portugiesischen Kacheln aus dem Jahr 1750 verkleidet. Beachtenswert der prunkvolle Schmuck in den Vitrinen. Einen solchen gartenähnlichen Raum erwartet man normalerweise nicht inmitten eines Wohnhauses.

Am Schluss des Rundgangs kommmen Sie in den Uhrenraum. In der Mitte ist eine prunkvolle Uhr aufgebaut, die Ludwig II. von Bayern seiner Cousine Sissi geschenkt hat. Die Uhr hat Johann Wastl (Wien 1842-1847) angefertigt.

Das Museum hat eine sehr informative website - /www.fundacaomedeirosealmeida.pt.