Baixa - Blick in die
Rua Augusta
geschäftiges Treiben
in der Baixa
Triumphbogen
am Praça do Comercio
im Hintergrund der
Elevador de Santa Justa
Igreja de São Roque
tolle Aussicht vom
Miradouro São Pedro
de Alcantara
Fernando Pessoa
kleine Nobelgeschäfte in
der Rua do Carmo
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Den ersten Spaziergang durch das geschäftige Lissabon beginnen Sie am Rossio.
Dieser Platz, der offiziell Praça de Dom Pedro IV heißt, ist das "Herz" der Stadt. In seiner Mitte steht auf einer Marmorsäule das 1870 errichtete Standbild König Pedros IV, daneben zwei hübsche bronzene Brunnen. An der Nordseite sehen Sie das Nationaltheater (Teatro National de Dona Maria II.), das 1847 eingeweiht wurde. Die Säulen des Theaters sind ein beliebter Treffpunkt der aus Afrika stammenden Bewohner der Stadt. Das geschäftige Treiben auf dem Platz können Sie gut von den traditionsreichen Cafes Nicola oder Suiça beobachten, beide gern von Touristen besucht und entsprechend belegt.
Südlich des Platzes beginnt die Baixa, die schachbrettartig angelegte Unterstadt. Sie wurde nach dem verheerenden Erdbeben von 1755 auf Befehl des Marquês de Pombal aufgebaut. An den Straßennamen läßt sich erkennen, daß dort früher bestimmte Handwerksbetriebe angesiedelt waren, in der Rua da Prata (Silberstraße) beispielsweise die Silberschmiede, in der Rua dos Sapateiros die Schuhmacher. Von dem System ist nichts mehr erhalten, dennoch wird Ihnen bei einem Bummel durch die Unterstadt auffallen, daß sich in einer Straße überwiegend Schuhläden befinden, in einer anderen sich die Juweliere häufen. Die schnurgeraden Straßen der Unterstadt beherbergen ein Einkaufsparadies. Neben Schuhen und Schmuck lohnt sich auch ein Blick in die Herrenausstattungsgeschäfte.
Wie wärs mit einem bica etwas abseits des Trubels in der alten "leitaria" "A Camponeca" in der Rua dos Sapateiros 155, einem kleinen Café mit sehr hübschen Azulejos.
In der Mitte der Baixa führt die breite Rua Augusta direkt nach Süden zum Tejo. Als Fußgängerzone eignet sie sich besonders gut zum Flanieren. Am Ende der Straße sehen Sie einen imposanten Triumphbogen, durch den Sie auf den Praça do Comercio gelangen.
An dem riesigen Platz (34000 Quadratmeter) stand vor dem Erdbeben der Königspalast, hier wurden die Staatsgäste pompös empfangen. Eine Marmortreppe, von Säulen begrenzt, führt noch heute vom Platz hinab zum Tejo.
In der Mitte der jetzt kahl gepflasterten Fläche (davor diente der Platz als Parkplatz) steht ein Reiterstandbild des Königs Jose Iaus dem Jahre 1775. Die arkadengeschmückten Gebäude um den Platz herum sind nach 1755 errichtet und beherbergen größtenteils Ministerien. Bevor Sie zurück Richtung Rossio gehen, werfen Sie noch einen Blick auf den Triumphbogen am Eingang der Rua Augusta. Auf dem 1873 fertiggestellte Bogen sehen Sie rechts neben dem königlichen Wappen Vasco da Gama und den Marquês de Pombal, links Viriatus (Volksheld, er kämpfte für das alte Lusiranien gegen die Römer) und Nuno Alvares Perreira (ein Feldherr, der siegreich gegen die Spanier kämpfte). Die lateinische Inschrift besagt: "Zur Verewigung der Tugenden unserer Vorfahren". Sie hat nicht viel bewirkt, 1892 mußte Portugal den Staatsbankrott erklären.
Auf ihrem Weg zurück sehen Sie kurz vor dem Rossio in einer Seitenstraße (links) einen grauen verzierten Stahlturm mit einer breiten Plattform um das Dach herum. Es handelt sich um einen Aufzug, den Elevador de Santa Justa. Zwei große Kabinen, die je 25 Personen fassen, pendeln ständig zwischen Unter- und Oberstadt (Karten gibt es unten am Eingang). Der etwa 30m hohe Turm wurde 1901 fertiggestellt, sein Entwurf stammt von Raoul Mesnier de Ponsard, einem Portugiesen französicher Abstammung. Fahren Sie mit diesem Fahrstuhl in die Oberstadt.
Über eine Stahlbrücke gelangen Sie von der Plattform des Aufzuges auf den Largo do Carmo, rechts an der mächtigen Ruine der Carmo Kirche vorbei. Die um 1400 erbaute gotische Kirche gehörte zu einem Kloster und wurde nach dem Erdbeben nicht wieder aufgebaut. Die Ruine beherbergt ein archäologisches Museum. Ausgestellt werden u.a.Grabsteine,alte Münzen,Keramiken und Waffen sowie Bruchstücke von Steinen aus verschiedenen Jahrhunderten. Sie müssen das Museum nicht unbedingt besuchen, bei schönem Wetter wenden Sie sich lieber dem kuppelüberspannten Brunnen (Chafariz do Carmo) zu und genießen Sie den Blick auf die Unterstadt.
Weiter geht es Richtung Norden durch die Rua da Oliveira zum Largo Trinidade de Coelho, einem hübschen kleinen Platz oberhalb des Rossio-Bahnhofs. An der Nordwestecke sehen Sie die schmucklose Fassade einer relativ kleinen Kirche. Die Igreja de São Roque sollten Sie unbedingt besuchen. Sie werden erstaunt sein, welche Pracht sich im Innern entfaltet. Diese Kirche, die das Erdbeben überstanden hat - nur die Fassade mußte erneuert werden- hat die wertvollste Innenausstattung aller Gotteshäuser in Lissabon. Ihr angeschlossen ist das Museum für religiöse Kunst (museu de Arte Sacra). Wenn Sie an weiteren Informationen interessiert sind, folgen Sie dem Link Igreja de São Roque .
Wie wärs mit einem Glas Portwein nach dem Kirchenbesuch ? Dies erhalten Sie im Portweininstitut, das nur wenige Minuten entfernt liegt. Gehen Sie weiter Richtung Norden durch die Rua de São Pedro de Alcantara, im Haus Nr. 45 (links gegenüber dem Miradouro São Pedro de Alcantara - tolle Aussicht auf die Stadt!) können Sie unter 200 Portweinsorten nach Herzenslust probieren. Das Institut ist geöffnet werktags von 14.00 - 24.00 Uhr.
Wenn Sie nun etwas müde geworden sind, können Sie über die Calcada da Gloria (gegenüber dem Portweininstitut) in die Unterstadt zurückgehen oder auch mit einer Kabelbahn herunterfahren. Endstation ist der Praça dos Restauradores, der sich nördlich an den Rossio anschließt.
Wenn Sie noch fit sind, gehen Sie durch das Chiado Viertel zurück - es geht immer nur bergab! Zunächst folgen Sie der Rua da Misericordia in südlicher Richtung bis zum Praça Luis de Camões, einem langgezogenen baumbestandenen Platz mit dem Denkmal des berühmten Dichters. Jetzt geht es links ab, über den Largo do Chiado und am dem bekannten Cafe A Brasileira vorbei. Es war einmal ein Treffpunkt der Künstler und Literaten der Stadt. Vor dem Cafe sitzt, in Bronze gegossen, der Dichter Fernando Pessoa, der dort Stammgast war. Die Inneneinrichtung des 1922 gegründeten Cafes ist sehenswert, ob Sie in der dort herrschenden hektischen Betriebsamkeit auch einen Kaffee trinken möchten, bleibt Ihnen überlassen.
Sie kommen jetzt in die Rua Garret, an deren Ende geht es links weiter bergab durch die Rua do Carmo. Diese beiden Straßen umfassen das Viertel, das als "Chiado" bezeichnet wird. Es gilt als teures,mondänes Einkaufsviertel. Die Fassade der Läden ist oft stuckverziert, die Pflasterung davor vom Feinsten. Die Schäden, die ein 1988 ausgebrochener Brand an der Bausubstanz angerichtet hat, sind mittlerweile behoben. Anstelle des abgebrannten alten Kaufhauses ist ein architektonisch gelungener Neubau (Einkaufszentrum mit Hotel) getreten.
Auf ihrem Weg bergab durch die Rua do Carmo kommen Sie (auf der linken Seite) an der Luvaria Ullsses vorbei, einem bekannten Geschäft für Handschuhe. Der Verkaufsraum ist winzig, das Lager riesengroß. Auch die bekannte portugiesische Modeschöpferin Ana Salazar unterhält ein Geschäft in der Rua do Carmo.
Am Ende der Straße biegen Sie rechts ein, der Rossio liegt dann vor Ihnen.
Zum Abschluß noch ein Tip: Das Nationaltheater (an der Nordseite des Rossio) hat ein Cafe, in dem Sie in aller Ruhe mit Blick auf den manuelinisch verzierten Bahnhof ihren Kaffee trinken und auch eine Kleinigkeit essen können.
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