Lissabon -

Casa do Alentejo


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Marlene Bunge-Kersten
Hans-Joachim Bunge


Innenhof, maurisch gestaltet



Aufgang zum Innenhof




Innenhof




Treppenaufgang




Blick in das kl. Restaurant




Festsaal




Lese- und Raucherzimmer





Das Casa do Alentejo, ein Kulturzentrum für Portugiesen aus dem Distrikt Alentejo und zugleich ein kleines charmant-sproedes Restaurant, finden Sie in der Rua das Portas de Santo Antão Nr.58 unweit des Teatro Politeama. Diese Strasse verläuft parallel zur Avenida da Liberdade und führt vom Rossio aus gesehen in nordnordwestlicher Richtung.

Das Casa do Alentejo befindet sich in dem äusserlich eher schmucklosen Palácio Alverca. Dieser Palast wurde gegen Ende des 17. Jhs errichtet und Anfang des 20. Jhs von der Stadt Lissabon in den heutigen baulichen Zustand versetzt.
Über die Geschichte des Palastes ist relativ wenig bekannt. Wahrscheinlich stammt der Name Palácio Alverca von der alten aristrokatischen Familie Paes de Amaral (Viscondes do Alverca), die heute noch Grundeigentümerin ist. Überliefert ist, dass sich auf dem Grund und Boden des heutigen Palastes seit dem 15.Jh. ein Schweinestall, dann ein Rinderschlachthof, gefolgt von einer Gerberei und einer Tierauffangstelle befunden haben.
Auch der Palast selbst hatte anscheinend eine wechselvolle Geschichte - Ende des 19.Jhs beherbergte er das erste Gymnasium der Stadt, war dann Sitz eines Möbelhauses und beherbergte schliesslich von 1919 bis 1928 das erste Casino der Stadt mit dem klangvollen Namen "Magestic Club" (später "Monumental Club").

Seit 1932 ist das Gebäude Sitz des "Grémio Alentejano" - später umbenannt in "Casa do Alentjeo" - und dient als Kulturzentrum und Treffpunkt der im Grossraum Lissabon lebenden Alentejaner. Bis in die achtziger Jahre des 20.Jhs verfügten alle Distrikte des Landes über derartige "Landesvertretungen".
Festsaal, ein volkstümliches Restaurant, Bridge- und Billardzimmer, Rauch- und Leseräume - Innenhof und Treppenaufgang im maurischen Stil gehalten, lichtdurchflutet und dann wieder in diffuses Halbdunkel getaucht - ein charmanter Gegensatz zu dem brausenden Leben auf der Strasse.

Nachfolgend ein stimmungsvoller Bericht unseres Lesers Frank aus Hilden, den wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:

Das Casa do Alentejo ist sicher kein Geheimtipp, eine gute Empfehlung aber allemal. Zwar in einigen Reiseführern (z.B. ADAC Reiseführer Portugal) aufgenommen, geht es doch leicht in der Masse der Empfehlungen unter. Dasselbe gilt auch für die äußere Erscheinung des Gebäudes, in der Rua das Portas de Santo Antao Nr. 58 im Stadtteil Baixa gelegen, hebt es sich nicht von den angrenzenden Gebäuden ab. Keine Speisekarte verheißt Köstlichkeiten und lockt zum Eintreten. Ganz anders die zahlreichen umliegenden Lokale, hier stehen die „Catcher“ und buhlen aufdringlich um Kundschaft.

Das Casa o Alentejo wurde 1932 als „Club“ von Landbesitzern aus dem Alentejo gegründet und beherbergt neben den eigentlichen im 2. Stock gelegene Restaurant noch einen großen Speisesesaal, dem „Salão Restaurante ou Luís XVI", Bridge- und Billardzimmer, Rauch- und Leseräume sowie im 1. Stock einen Shop in dem man regionale Spezialitäten, Wein und Kunsthandwerk aus dem Alentejo erstehen kann. Betritt man das Gebäude, führt eine teppichbelegte Treppe aufwärts, mächtige Säulen fassen den schummrigen Treppenaufgang ein, man hat augenblicklich die pulsierende Großstadt hinter sich gelassen und taucht in eine andere Welt ein.

Am Ende des Treppenaufgangs liegt ein lichtdurchfluteter Innenhof (Patio) im arabischen Stil, mit Palmen und Springbrunnen, von dem fast die ehrfurchterregende Ausstrahlung eines sakralen Gebäudes ausgeht. Meine ansonsten unerlässlich plappernde Schwiegermutter jedenfalls wurde beim Eintreten augenblicklich still und deutete eine kurze Bekreuzigung an. Staunendes Schweigen. Welch eine Pracht.

Von dem Pátio Árabe führt der Weg über ein zweiteiliges Treppenhaus in den 2. Stock, im Zwischengeschoss stützen kräftige Säulen die Decke, stimmungsvoll strahlt das diffuse Licht durch die bunten Fenster.

Im zweiten Stock angekommen werfen wir von oben einen Blick in den Innenhof und erfassen jetzt erst richtig die Fülle der Details.

Im zweiten Stock befinden sich die zwei Räume, die als Restaurant dienen, im Verbindungsflur stehen schwere Ledersessel, uraltes Parkett, an den Wänden Azulejos, die in verklärenden Bildern das Landleben des Alentejo darstellen.

Das Mittagessen…
Wir wählen unser Almoço aus einer reichhaltigen Karte, die jedoch kein überladenes Angebot bereit hält und naschen erstmal von den Vorspeisetellern (Brot, Butter, kräftigen Käse, Oliven und deftige, blutwurstähnliche Morcela). Wir werden von Kellnern höflich aber etwas reserviert bedient, die dem Ambiente angemessen den Charme einer „institutionalisierten Steifigkeit“ versprühen. Nach einer Gemüsesuppe hatte ich zum Hauptgang zwei mächtige Carapaus mit Kartoffeln, in einer exzellenten, roten „Spezialsauce“, mit viel Knoblauch und einen Hauch von Essig. Da Fisch ja bekanntlich schwimmen muss, hat er von mir hierzu Gelegenheit in ausreichend trockenem Weißwein (Hauswein aus dem Alentejo) bekommen. Der Wein begleitete die Speisen vorzüglich, aber das Mittagessen war nicht nur ein Erlebnis für die Geschmacksinne. Wandfliesen-Bilder, das massive Parkett und der mächtige Kamin stimulierten die Fantasie, so dass ein hervorragender Arroz-doce, ein Bica und ein Aquardente Marciera ein in sich stimmiges Gesamterlebnis zum Abschluss brachten.

Dieses unvergleichliche Ambiente hat aber keinesfalls eine übertrieben dicke Rechnung zur Folge: einkalkulieren sollte man angemessene ca. 20,- EUR pro Person. Im Preis enthalten ist ein Blick in den großen Salão, den man wohl für besondere Anlässe mieten kann.

Natürlich kann man aber auch auf einem riesigen Sofa Platz nehmen und davon träumen, wie es wäre bei einer dicken Zigarre die Zeit anzuhalten…
… und nicht vergessen vor dem Verlassen des Casa do Alentejo in dem im ersten Stock gelegenen Shop eine Flasche von dem Hauswein oder eine Flasche Borba zu kaufen, um sich wenigsten einen kleinen Teil der Eindrücke mit nach Hause zu nehmen.

© Bericht und Bilder Frank aus Hilden




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