Lissabon -

Palácio dos Marqueses de Fronteira

Für den Besuch des Palacio Fronteira sollten Sie einen ganzen Vormittag einplanen. Er liegt etwas außerhalb der City in der Nähe des Zoologischen Gartens am Rand des Parque Florestal de Monsanto im Stadtteil Benfica.
Wir haben uns bei unserem Besuch an die Wegbeschreibung des (Palast- )Prospekts gehalten, der bei der Touristeninformation und in Hotels ausliegt und sind mit der Metro bis zur Station Jardim Zoológico gefahren und dann auf der Rua das Furnas etwa 10 Minuten bis zum Ende der Straße weitergegangen. Sie können auf der gegenüberliegenden Seite den rotbraunen Palast sehen, kommen aber nicht weiter, weil eine Bahnlinie und der Bau einer Stadtautobahn den Weg versperren. Es führt jedoch eine Fußgängerüberführung über die Schienen, die im Baustellenbereich endet. Diese Überführung sollten Sie unbedingt benutzen; Sie können dann die Baustelle auf einem durch Maschendraht abgezäunten öffentlichen Weg durchqueren (auch wenn es auf den ersten Blick nicht erkennbar ist).

Folgen Sie der Wegbeschreibung auf dem Prospekt nicht auf der Rua Conde de Almoster weiter, Sie würden einen riesigen Umweg machen; dieser durch Pfeile eingezeichnet Weg ist für Autofahrer bestimmt.
Es gibt auch eine Busverbindung Linie 72 bis zum Palasteingang. Wo der Bus in der City abfährt blieb uns allerdings verborgen.

Was Sie vorher auch unbedingt beachten müssen:
Durch den Palast werden Sie in Gruppen geführt, und zwar Oktober bis Mai je um 11.00 und 12.00 Uhr und von Juni bis September um 10.30/11.00/11.30/12.00 Uhr Kommen Sie nur wenige Minuten zu spät, müssen Sie vor der verschlossenen Palasttür warten bis zur nächsten vollen bezw. halben Stunde oder haben den Anmarsch gar umsonst unternommen!

Der Palast wurde um 1640 von dem 1.Marquês D.João de Mascaranhas als Jagdpavillon gebaut. Garten und Haus sind vom italienischen Renaissancestil beeinflußt. Besonders beeindruckend sind die Azulejos, die die Räume des Palastes und den Garten schmücken. Sie stammen aus Holland, Spanien und Portugal. Nach dem Erdbeben von 1755 wurde ein Flügel angebaut, da das Wohnhaus des Marquês in der Innenstadt zerstört wurde. Auch die Stuckarbeiten wurden erneuert.

Der Palast ist in Privatbesitz, bei der Führung werden nur einige der Innenräume gezeigt. Über das reich mit Azulejos geschmückte Treppenhaus gelangen Sie zunächst in die Bibliothek und dann in den sog.

Dieser Saal trägt seinen Namen nicht in Erimnnerung an die Schlacht bei Batalha im Jahr 1385 (wie wir zunächst irrtümlich engenommern haben).
Das ganze Haus, und insbesondere der besagte Saal, sind als eine Art privates Monument der Restauration, d.h. der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Portugals (von Spanien), angelegt. Entsprechend feiert der Schlachtensaal mit eindrucksvollen Azulejo-Bildern die wichtigsten Schlachten des Restaurationskrieges (1640 - 1668) und die Beteiligung des Ahnen der Mascarenhas (so heißt die Familie des Marquis von Fronteira, der den Palast erbauen ließ, "zivil").

Die Azulejos im Speisesaal sind mit Motiven aus dem Landleben und der Jagd bemalt. Im Kaminzimmer können Sie die Vorfahren der heutigen Eigentümer auf Ölgemälden bewundern.

Von dort aus führt eine Tür zur Terrasse des Palastes, der dort ebenfalls mit großen Azulejobildern ausgekleidet ist. Über eine Treppe geht es dann hinunter zu einer mit Muscheln eingefaßten Grotte und einer Kapelle, deren Wände über und über mit Glas-, Porzellan- und Muschelstücken bedeckt ist.
Am Ende des geführten Rundgangs kommen Sie in den Außenbereich des Palastes - zu dem oft fotografierten "Prachtstück" - einer Galerie oberhalb eines viereckigen Bassins, von der rechts und links breite Freitreppen in den Garten führen. An der Wand oberhalb des Bassins befinden sich 12 riesige Azulejobilder, die Ritter auf Pferden in der Kleidung des 17.Jht. darstellen.

Nach der Führung haben Sie etwa 1 Stunde Zeit, sich frei im Garten umzusehen und zu fotografieren. Die Führung selbst dauert ca. 1 Stunde.