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Essen / Trinken


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Allgemeines



Gut essen können Sie an der Algarve - typische portugiesiche Gerichte bzw. Gaststätten, die solche anbieten, müssen Sie jedoch gezielt suchen.
In den großen Touristenzentren entlang der Küste unterhalten viele Ausländer Gaststätten. Sie finden nahezu alles, vom Chinesen, Inder, Brasilianer bis zum Italiener oder Belgier. Auch die portugiesischen Restaurants haben sich auf die internationale Kundschaft eingestellt, die Speisekarte gibt es in englisch und sehr häufig auch in deutsch. Zu Fleisch wird pommes frites gereicht, zu Fisch gibt es Kartoffeln und (wenig) Gemüse als Beilage.

Nicht auf den Tourismus eingestellte "echte" portugiesische Gerichte finden Sie fast nur noch im Hinterland und in einfachen Kneipen. Einfache Gaststätten sollten Sie allerdings nur dann besuchen, wenn Sie sich am schlichten Ambiente - Tische mit Papiertischtuch, der unvermeidliche Fernseher auf einem Podest - nicht stören.
Die Lokale der Mittelklasse (3.Kategorie, ausgewiesen durch ein Schild an der Tür) sind besser eingerichtet und entsprechen dem, was Sie in Deutschland gewohnt sind. Luxusrestaurants machen ihrem Namen alle Ehre und sind entsprechend teuer.

Wenn Sie an einer Gaststätte die Aufschrift "Marisqueira" lesen, handelt es sich um ein auf Muscheln und Meerestiere spezialisiertes Lokal.
Eine "Churasqueira" bietet Grillspezialitäten, in erster Linie Hähnchen mit piri-piri (scharfe Chilisoße). Kaffe und Kuchen erhalten Sie in der "Pastelaria", dort gibt es allerdings meistens kein Brot und keine Brötchen (hierfür ist die "Padaria" zuständig). Eine Eisdiele nennt sich "Gelateria".

Falls Sie nur wenig essen möchten, bestellen Sie eine "meia dose", eine halbe Portion.
Unkorrektheiten bei der Abrechnung haben wir selbst noch nicht erlebt, uns ist jedoch in Einzelfällen berichtet worden, daß Besucher sich übervorteilt fühlten. Oft wird Ihnen bei der Bestellung ein Fisch präsentiert, der dann nach Kilopreis abgerechnet wird. Hierbei kann es vorkommen, daß für einen Fisch ca. 100,-DM verlangt werden. Um solchen "Überraschungen" zu entgehen empfiehlt es sich, vorher nach dem Preis zu fragen.

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Essen



Das Frühstück (pequeno almoço) werden Sie sicherlich im Hotel einnehmen. Dort erhalten Sie üblicherweise ein "continental breakfast" oder können sich am Frühstücksbüffet bedienen. Die Portugiesen selbst legen auf ein reichhaltiges Frühstück keinen Wert, üblicherweise reicht ein Kaffee mit einem Stück Kuchen oder ein Crossaint.

Zum Mittagessen (almoço) und zum Abendessen (jantar) gibt es Fisch und/oder Fleisch, wobei in touristischen Gebieten die Anzahl der angebotenen Fleischgerichte (wohl aus Rücksicht auf die britischen Touristen) oft die der Fischgerichte übersteigt.

Sobald Sie sich in einem Lokal niedergelassen haben, wird Ihnen das sog. "Couvert" unaufgefordert auf den Tisch gestellt, meist bestehend aus Brot, Butter, Sardellenpaste, manchmal Käse und Oliven. Wenn Sie nichts davon essen möchten, weisen sie es sofort zurück. Hierzu bedarf es allerdings Charakterstärke, denn mit einem bösen Blick der Bedienung ist zu rechnen. Ansonsten taucht es unweigerlich auf der Rechnung auf. (Wir haben noch nie erlebt, daß Portugiesen das Couvert zurückgewiesen haben, Touristen nur ein Mal, was zu der beleidigten Miene führte).

Dourado - ein Edelfisch

Als Hauptgericht bietet sich in einem vom Meer geprägten Land selbstverständlich in erster Linie Fisch (peixe) an.
In jeder Strandbude erhalten sie den "Fisch des kleinen Mannes", die Sardine, mir Meersalz bestreut und als ganzer Fisch gegrillt (port. Sardinha assada) sowie den Carapau, der etwas größer ist als die Sardine, ähnlich schmeckt und dessen korrekte dt. Bezeichnung "Stöckerfisch" (gehört zur Familie der Makrelen) ist.
Nur noch selten auf der Speisekarte steht der Bacaulhau (Kabeljau oder Stockfisch). Im getrockneten Zustand wird er in jedem Geschäft verkauft, sein strenger Geruch wird Ihnen sofort auffallen; vor der Zubereitung muß er 24 Stunden gewässert werden.
Häufig angeboten wird die Cataplana eine Art Eintopfgericht, das wahlweise außer Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln und Wurststücken Fisch, Muscheln oder Fleisch enthält. Gegart und serviert wird das Gericht in einer Kupferpfanne, die geschlossen ist; der Deckel wird erst bei Tisch geöffnet. In einigen Restaurants müssen Sie Cataplana vorbestellen, serviert wird üblicherweise (nur) für 2 oder mehr Personen.

Neben diesen "Standardgerichten" können Sie Dutzende von verschiedenen Fischen und Meerestieren verspeisen. Die häufig auf dem Fischmarkt oder auf der Speisekarte vertretenen Exemplare stellen wir Ihnen vor:

Amêijoas, Mexilhão            Miesmuscheln
Atum Thunfisch
Bacaulhau Kabeljau (getrocknet: Stockfisch)          
Camarão Garnele
Carapau Stöcker (Makrelenart)
Cavala Makrele
Cherne Silberbarsch
Choco Tintenfisch
Corvina Meerrabe oder Rabenfisch
Dourada Goldbrasse
Espadarte Schwertfisch
Lagosta Languste
Lagostim kleine Languste
Lavagante Hummer
Linguado Seezunge
Lula Tintenfisch
Ostra Auster
Pargo Seebrasse
Peixe-esparda Degenfisch
Pescada Seehecht
Polvo großer Tintenfisch, Krake
Robalo Seebarsch
Salmão Lachs
Sapateira Taschenkrebs
Sardinha Sardine
Sargo Geißbrasse
Solha Scholle
Tamboril Seeteufel
Truta Forelle


Wer sich mit Fisch (und seinen Gräten) nicht anfreunden mag, der kann an fast jeder Straßenecke "Frangos Piri-Piri" essen. Dahinter verbergen sich gegrillte Hähnchen mit sehr scharfer Chilisoße. Die Hähnchen werden nicht, wie Sie es aus Deutschland gewohnt sind, als Ganzes gegrillt, sondern quer durchgeschnitten und platt auf den Holzkohlengrill gelegt. Wenn Sie die Möglichkeit haben, werfen Sie vor der Bestellung einen Blick auf den Grill, manchmal sind die Hähnchen arg "angekokelt". Gute Qualität wird Ihnen mit Sicherheit in der
"Capital do Frango" - in Guia - geboten (folgen Sie bitte dem Link).

Zum Nachtisch (port. Sobremesa) gibt es neben Eis und Pudding eine große Auswahl von Kuchen, oft mit Mandeln verziert.

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Trinken



Das Leitungswasser an der Algarve ist in einigen Gebieten stark gechlort und in anderen sehr kalkhaltig. Sie sollten es deshalb besser nicht trinken (es schmeckt auch nicht sonderlich).

Mineralwasser gibt es als água mineral com gás = Mineralwasser mit Kohlensäure oder água mineral sem gás = Mineralwasser ohne Kohlensäure in 0,2 Liter-, 1,5 Liter- und 5 Literflaschen zu kaufen.

International bekannte Erfrischungsgetränke wie Cola etc. sind natürlich auch überall erhältlich.

Zum Essen wird neben Wasser meist Bier oder Wein getrunken.
"Cerveja" ist das portugiesische Wort für Bier. Bestellen Sie "cerveja" wird Ihnen der Kellner eine Flasche Bier bringen, meistens die Marke "Sagres". Auch das süßlich schmeckende "Superbock" wird in Flaschen serviert. Bestellen Sie eine"caneca" ( 0,4 l) wenn Sie ein frisch vom Faß gezapftes Bier haben möchten.

Beim Wein bietet jede Gaststätte ihren "vinho da casa" an, einen trinkbaren Tischwein zu erschwinglichen Preisen, bei dem Sie die Wahl zwischen Rotwein (vinho tinto) oder Weißwein (vinho branco) haben.

An der Algarve wird Wein in der Gegend um Lagoa angebaut, vornehmlich Rotwein, der auch unter der Bezeichnung "Lagoa" in den Handel kommt. Dieser Wein ist recht schwer und steigt leicht zu Kopf, also Vorsicht! Häufig werden auch sehr gute Rotweine aus der Nachbarprovinz Alentejo kredenzt, wo Weingüter die Maische in Ton-Amphoren gären lassen. Daneben erhalten Sie selbstverständlich auch Weine aus den bekannten Anbaugebieten nördlich von Lissabon, z.B. Bairrada, Dao und Douro.

Zu Fisch und Meeresfrüchten schmeckt vorzüglich ein "Vinho Verde" (grüner Wein). Er wird nur in Portugal gekeltert, und zwar im Gebiet nördlich von Porto. Seine Besonderheit: er perlt leicht, sein Alkoholgehalt ist geringer, er wird sehr kühl getrunken und schmeckt ausgesprochen frisch. Der Wein ist ein exzellenter Durstlöscher an heißen Tagen.
Das leichte Prickeln des Vinho Verde kommt dadurch zustande, daß bei der zweiten Gärung (der sog. Milchsäuregärung) der im übrigen ziemlich unreif geernteten Trauben Kohlensäure im Wein verbleibt.

Bekannt ist Ihnen sicherlich der Portwein, dessen Trauben nicht an der Algarve, sondern in einem gesetzlich (!) festgelgten Gebiet entlang des Flusses Douro wachsen. Verfolgen Sie den Fluß auf der Landkarte von der spanischen Grenze etwa 150 km nach Westen Richtung Porto - aus dieser Gegend stammt der Portwein.
Die Besonderheit des Portweins besteht darin, daß er - in Eichenfässern gelagert - mit Branntwein versetzt wird. Wieviel "Hochprozentiges" zugesetzt werden darf ist ebenfalls gesetzlich festgelegt, nämlich 20 Prozent. Die Idee, Wein mit hochprozentigem Branntwein zu vermischen, kam im 18.Jht auf, nachdem sich Portugals Handelspartner England verpflichtet hatte, portugiesische Weine in großen Mengen einzuführen. Diese überstanden den Transport nicht besonders gut. Geschäftstüchtige Winzer "frischten" ihren Wein mit Branntwein auf - und der Portwein trat seinen Siegeszug an.

Damit Sie bei den verschiedenen Portweinsorten durchschauen, nachfolgend einige Erklärungen:

Vintage Port
Absolute Spitzenklasse - nur die besten Trauben aus einem Jahrgang, die 2-3 Jahre in Fässern lagern und anschließend 15 Jahre in Flaschen. Das Portugiesische Portweininstitut muß seinen "Segen" geben; dieser Portwein ist rar und teuer

Late Bottled Vintage Port
besteht auch aus Trauben eines Jahrgangs wie der Vintage Port, lagert aber 5-6 Jahre in Fässern und wird dann in Flaschen gefüllt.

Vintage Character Port
enthält nur Weine aus dem Gebiet Cima Gorgo - die besten aus verschiedenen Jahrgängen.

Crusted Port
Ein Verschnitt aus Spitzenweinen verschiedener Jahrgänge, lagert 2-3 Jahre in Holzfässern. In der Flasche bildet sich ein Bodensatz (crust), der in der Flasche bleibt. Bei Kennern, die nicht den teuren Vintage kaufen wollen, sehr beliebt.

Colheitas oder Reservas
Nach sieben Jahren Faßlagerung werden diese Weine, die aus verschiedenen Trauben eines Jahrgangs bestehen, abgefüllt. Auch hier wacht das Portweininstitut über die Qualität.

Ruby Port
Dieser Portwein aus einem Verschnitt verschiedener Jahrgänge wird bereits nach 3 Jahren Lagerung im Holzfaß abgefüllt und verkauft, was die Herstellungskosten niedrig hält. Dementsprechend ist er preisgünstig - und nach dem Essen gut trinkbar.

Tawny Port
Etwas trockener als die anderen Portweine, hier lagert der Verschnitt verschiedener Weine mindestens 10 Jahre vor der Abfüllung im Faß. Seine Farbe (tawny = gelbbraun) bezeichnet die Marke.

Weißer Port
Er ist ein "echter", nach gesetzlichen Vorgaben hergestellter Portwein, der aus weißen Trauben hergestellt wird. Der Verschnitt lagert etwa 2 Jahre, bevor er gekühlt getrunken wird.


Wollen Sie mehr über den Portwein erfahren, folgen Sie dem Link
www.portwine.de/ - (zwar noch im Aufbau - aber immerhin!!)


Wer nach dem Essen einen "Verdauungsschnaps" trinken möchte, bestellt an der Algarve den heimischen Medronho, ein Feuerwasser (40% Alkohol) aus den Früchten des Erdbeerbaumes. "Arguardente de figo" ist ein Feigenschnaps, "bagaco" nennt sich ein Schnaps, der aus Weintrauben gebrannt ist.

Üblich ist es , sein Mahl mit einem Kaffee zu beenden und zwar mit einem Espresso, der an der Algarve als "bica" bezeichnet wird. Bestellen Sie einen Kaffee (ohne weitere Bezeichnung), bringt Ihnen der Ober eine "bica", eine kleine Espressotasse, meist halb oder dreiviertel gefüllt.

Möchten Sie Kaffee mit Milch merken Sie sich bitte folgenden Variationen:
Cafe meia leite entspricht etwa dem deutschen Milchkaffee und kommt in einer Tasse auf den Tisch
Galão - in einem hohen Glas wird Espresso mit viel Milch aufgefüllt
Cafe com leite entspricht etwa dem Capucchino, eine große Tasse Kaffee mit aufgeschäumter Milch

Wenig getrunken wird Tee, portugiesisch "cha".

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