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Kloster Santuari Nostra Senyora de Cura

Kloster Santuari Nostra Senyora de Cura Kloster Santuari Nostra Senyora de Cura
Auf dem Puig de Randa, dem 543m hohem Bergmassiv zwischen Algaida und Llucmajor

Öffnungszeiten (nur für das angeschlossene Museum -alte Grammatikschule):
Montag - Sonnabend: 10.30 - 13.30 und 14.30 - 18.00
Sonn- und feiertags: 10.30 - 12.00 und 15.30 - 18.00


Eintrittt für Kapelle und Aussengelände frei






Puig de Randa und seine 3 Klöster

Das 543 m hohe Bergmassiv Puig de Randa liegt zwischen Algaida und Llucmajor, wenige km südlich von Algaida. Bekannt ist es wegen des auf dem Berggipfel errichteten Klosters Santuari Nostra Senyora de Cura, nach dem Kloster Lluch die wichtigste Wallfahrtstättte der Insel. Erkennen lässt sich das Kloster von weitem kaum - es wird nahezu erdrückt von einer massiven Ansammlung von Antennen und Radaranlagen.

Da sich das Bergmassiv steil aus der Ebene erhebt, haben Sie von oben einen herrlichen Rundblick über die Insel.

Antennen und Radaranlagen hier fehl am Platz!
Wer gerne wandert kann vom kleinen Dorf Randa aus ca.3km auf einer gut ausgebauten Strasse zu Fuss zum Gipfel laufen. Wir haben es vorgezogen, mit dem Auto hinauf zu fahren, was leicht möglich ist.

tolle Aussichten

An der Strecke liegen noch 2 weitere Klöster, an denen Sie bei der Fahrt vorbeikommen.

Nach einigen Kilometern sehen Sie in einer Linkskurve rechts einen Parkplatz mit einem hölzernen Torbogen. Von dort gelangen Sie auf einem Schotterweg zur Einsiedelei Santuari Nuestra Senyora de Gracia, einem von dem Franziskaner Antoni Caldés um 1440 gegründeten Kloster. Es wurde später um eine Kirche erweitert, in der Sie über dem Altar eine Marienskulptur sehen, die aus dem 16.Jh. stammt.

Der gute Zustand der Gebäude ist ein Resultat einer Renovierung im Jahr 1988. Das Kloster ist in den Berghang hinein gebaut, in den überhängenden Felsen nisten ganze Vogelkolonien. Von einer Aussichtsterrasse mit einem Ziehbrunnen haben Sie einen schönen Blick nach Süden. Nur die Kirche ist für Besucher geöffnet, das Kloster kann nicht besichtigt werden.

Nach etwa 1km weiterer Fahrt gelangen Sie zur nächsten Einsiedelei, dem Santuri Son Honorato. Auch hier ist nur die Kirche zugänglich, das Kloster nicht. Die Klosterkapelle wurde 1397 eingeweiht und im 17.Jh. renoviert. Sie hat 3 Kapellen auf jeder Seite. Das Kruzifix wird schon 1450 in den Kirchenbüchern beschrieben. Die Skulpturen im Altarraum stellen den Heiligen Honoratius, Ramon Llull und Francesc Palous dar.

Die Strecke endet direkt vor dem Kloster von Cura an einem Parkplatz. Durch ein mit einem grossen Kreuz geschmückten mallorquinischen Portal betreten Sie das Klostergelände. Das Portal wurde 1682 aus Stein gehauen. Es ist mit dem Wappen des Franziskanerordens geschmückt, der Halbmond darüber ist das Wappen der Familie Llull.

Ramon Llull und Mallorca

Der auf Mallorca besonders verehrte Philosoph, Dichter und Missionar Ramon Llull (ca. 1236 -1316) stammte aus einer vornehmen Familie Palmas. Bis zu seinem 30.Lebensjahr führte er ein recht ausschweifendes Leben am Hofe des Königs von Aragon. Aufgrund von Christusvisionen änderte er sein Leben vollständig und widmete sich der Missionsarbeit vor allem in arabischen Ländern, der Philosphie und der Wissenschaft. Er bereiste Europa, den Vorderen Orient und Afrika. Seine mehr als 265 Werke sind zum Teil in katalanisch verfasst, wodurch er auch als Begründer der katalanischen Sprache angesehen wird. Ramon Llull zog sich regelmässig auf den Berg Cura zurück, zunächst in eine Höhle, später liess er sich ein Einsiedlerhaus bauen. Er folgte damit einem im 14.und 15.Jh. vorherrschenden Trend, ein Einsiedlerleben im Dienste des Christentums zu führen. Cura war schon damals ein "Lloc de las ermites", ein Ort der Einsiedler. Die drei Klöster in dieser Gegend sprechen hier eine beredte Sprache.
Die berühmte Höhle, in die Llull sich zurückgezogen hat, ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und auf dem Klostergelände auch nicht gekennzeichnet. Wir haben vergeblich danach gesucht. Seit 1913 betreiben die Mönche der Brüder des Regulierten Dritten Ordens (auch Bussorden) von San Franzisco de Assis das Kloster und wohnen dort auch in einem modernen Gebäude.

Ramon Llull


Santuari Nostra Senyora de Cura

Sie betreten zuerst den Innenhof mit einem kleinen Brunnen, der schon 1564 erwähnt wird. Im Kloster gibt es nur Regenwasser, das in einer grossen Zisterne unterhalb des Hofes aufgefangen wird. Vor Bau des Brunnens und der Zisterne mussten die Klosterschüler das Wasser mühsam den Berg hinauftragen.
Den abgegrenzten, relativ kleinen Klostergarten schmückt eine Statue des Heiligen Franz von Assissi. Auf der rechten Seite, angrenzend an einen Souvenirladen, liegt die Klosterkapelle. Sie schmückt eine Sonnenuhr mit der Jahreszahl 1668.
Die Zahlen im Innern weisen auf einen stetigen Ausbau des Gebäudes hin: Chor 1710, Gewölbe 1680 und Kapelle 4.8.1662.
Gemäss der Tradition der Franziskaner steht rechts am Eingang eine Weihnachtskrippe - das ganze Jahr über. Beachtenswert ist eine kleine Steinfigur der Jungfrau Maria , die auf 1509/1517 datiert wird sowie eine Christusstatue aus Holz aus dem 17.Jahrhundert.
Die Kirchenbänke tragen das Wappen der Familie Llull.

Klosterkapelle Franz von Assissi im Klostergarten

Im rechten Winkel zur Kapelle liegt die ehemalige Grammatik-Aula, jetzt ein Museum. Seit 1510 gab es auf dem Berg eine Grammatikschule, die 1553 auf Beschluss des Rates von Palma um die Aula erweitert wurde. Von da an wurde nicht nur Grammatik, sondern auch Rethorik und Griechisch gelehrt. 1566 gab es bereits 100 Schüler. Die Schule existierte bis zum Jahr 1826. Seinerzeit musste sie wegen der Politik der Liberalisierung (Verstaatlichung von Klöstern und Kirchen) geschlossen werden.

Das Museum war bei unserem Besuch im März 2006 wegen Renovierung geschlossen. Wir konnten nur einen Blick durch die offene Aula-Tür werfen.

Der Säulengang rechts von der Kirche wurde um 1930 geschaffen, um die Pilger vor dem rauhen Nordwind auf dem Berg zu schützen. Die Kachelbilder an der Wand stammen aus dem Jahr 1977. Sie sind nach alten Stichen gefertigt und symbolisieren die 7 Mysterien der Franziskanerkrone.

Auf dem Gelände gibt es seit 1947 eine Herberge, in der man günstig übernachten kann sowie ein nicht von den Mönchen betriebenes Restaurant.
Beeindruckend ist der Blick weit in die Ebene hinein, im Westen bis anch Palma, Richtung Norden zum Tramuntanagebirge.




Links zum Museum:
www.mallorcaweb.net/santdecura/DE-M0.html
website der Brüder des Regulierten Dritten Ordens - auf deutsch

Entdecken Sie mit uns das andere Mallorca!

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