Lagoa -

Convento de São José


Online-Reiseführer Algarve

Marlene Bunge-Kersten
Hans-Joachim Bunge


torre mirante
torre mirante

Turm des Klosters

Eingang zum Convent

Eingang zum Convent

(ehemaliger Klostergarten)

Eingangsbereich
(ehemaliger Klostergarten)
Kachelbild der Gründerin


Klostergänge

Klostergänge

Galerieräume

Galerieräume

kleine Präsentationen

kleine Präsentationen

KLosterinnenhof

KLosterinnenhof

Menhir, Infosäule

Menhir, Infosäule und
Symbolikglasfenster


Altar

Altar der Kapelle
im Vordergund der
Zerimonientisch


Bleiglasfenster

Symbolikglasfenster

roda de exposta - Babyklappe auds dem 18.Jh

roda de exposta -
- Babyklappe aus dem 18.Jh.


Das ehemalige Kloster Convento de São José mit seinem charakteristischen "torre mirante" wird heute von der Kirchengemeinde für Verwaltungsaufgaben (im Erdgeschoss) und der Stadtverwaltung für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt.

Wie die Stadt Lagoa hat auch das Kloster eine wechselvolle Geschichte erlebt - daher zunächst eine ausführliche historische Darstellung:
(Wollen Sie diese hist. Darstellung überspringen - klicken Sie hier)


1710-1730 - Gründungsszeit des Klosters
In diesen Jahren war der Ort Lagoa geprägt von vielen Dürreperioden, Epedemien und Todesfällen. Lagoa befand sich zudem im permanenten Konkurrenzkampf mit der damaligen Distriktshauptstadt Silves - aufgrund ständiger Interventionen der Stadtväter von Silves wurde dem Ort erst nach dem grossen Erdbeben (1755) durch König Dom José I. am 16.01.1773 das Stadtrecht verliehen.
Unklarheit besteht über das genaue Gründungsdatum - einige Quellen sprechen von 1713, andere von 1730. Über der Tür zur Klosterkapelle steht die Jahreszahl 1738. Aus einer zeitgenössischen Aufzeichnung des Bischofs der Algarve ergibt sich, dass das Kloster zumindestens ab 1730 bestanden haben muss.
Aus einem Bericht des Priors von Lagoa, Ignácio de Sousa Oliveira, erstellt im Rahmen einer staatlichen Bestandsaufnahme nach dem grossen Erdbeben von 1755, ist die Rede von einer religiösen Frauengruppe, die sich unter Leitung des Carmeliterordens mit der Pflege und Erziehung ausgesetzter Mädchen befasste. Noch heute befindet sich im Erdgeschoss das hözerne roda de expostas, das seinerzeit der anonymen Aufnahme von Babies diente - Babyklappe nennt man eine derartige Vorrichtung heute.

1755-1834 - Die Zeit nach dem grossen Beben
Das Kloster wurde durch das Erbeben erheblich beschädigt. Spricht der Prior von Lagoa in seinem oben erwähnten Bericht zwar nur von "einigen Reparaturen" ist in anderen Quellen jedoch davon die Rede, dass der Turm der Kapelle "am Boden zerschmettert wurde". Das Kloster wurde in den nachfolgenden Jahren reatauriert und der Turm wieder aufgebaut. Aus Aufzeichungen aus den Jahren 1828-1833 ergibt sich, dass das Kloster zu jener Zeit schon wieder einem religiösem Orden als Herberge für verlassenen Mädchen diente.

1834-1911 - Von der liberalen Umwälzung bis zur republikanischen Revolution
Beeinflusst von liberalen Ideen aus Frankreich ordnete die Regierung im Jahre 1834 die Schliessung sämtlicher religiöser Orden und die Verstaatlichung der Klöster an. Das Konvent diente jedoch weiter als Heim unter der Leitung einer "Vereinigung für arme Mädchen".
Nach der Normalisierung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche wurde das Konvent renoviert, wieder eröffnet und vom Dominikanerorden fortan als Nonnenschule genutzt.
Ab 1876 diente das Kloster als Mädchenschule. Als Gründerin gilt Dona Teresa de Saldanha, Mutter des Dominikanerordens. Seinerzeit war es den Orden weiterhin verboten, Klöster zu betreiben - Dona Teresa de Saldanha gründete kurzerhand einen "Drittorden", der nicht diesen Beschränkungen unterlag und dem ein Schulbetrieb gestattet war. Bis zum Jahre 1910 wurden dort Mädchen im Zeichnen, Schreiben, Nähen,der christlichen Lehre, Musik, portugiesisch, französisch und ab der 6. Klasse sogar in englisch unterrichtet.
Der Gründerin Dona Teresa de Saldanha ist das Kachelbild gewidmet, das sich links im Hofeingangsbereich befindet und 1993 von Amilcar Marques aus Caldas da Rainha erstellt wurde.

1911-1974 - Die Zeit nach der Revolution
Nach der republikanischen Revolution vom 4./5.Oktober 1910 erfolgt am 20.4.1911 die Trennung von Staat und Kirche. Die Dominikaner-Nonnen mussten das Kloster verlassen, in den Folgejahren wurde es geplündert, ausgeraubt, zum Teil veräussert und im blieb übrigen dem Verfall überlassen.
Am 27.3.1924 erwarb die Gemeinde Lagoa das Kloster für 40.000 Escudos (umgerechnet ca 200 Euro)und nutzte die Kapelle (!) bis 1940 als Einwohnermeldamt. Seinerzeit wurde ein grosses Fenster in eine Seitenwand der Kapelle eingebaut, von wo aus der Eingangshof überblickt werden konnte. In diese Fensteröffnung wurde im Zuge der Renovierung 1993 ein von Carlos Rodrigues aus Almansil geschaffenes und von Carlos Soares entworfenes Bleiglasfenster eingesetzt. Die Bildelemente "Taube, Nonnenhaube, Tränen des Heiligen Geistes und Bücherregal samt Büchern" sollen die Verbindung zwischen Religion und Kultur versinnbildlichen.
1960 kam die Stadt in den Besitz wertvoller Holzschnitzarbeiten aus der "Capela do Compromisso Maritimo de Lagos", die ebenfalls 1910 geschlossen worden war. Die Stücke wurden in die Kapelle integriert, stören jedoch etwas die Harmonie der Innenansicht.
Ab 1940 wurde die Kapelle wieder für religiöse Zeremonien verwendet, in den Jahren 1961-1963 renoviert und sodann bis 1974 als Gemeindekirche benutzt.

1979 - bis heute
Schon 1979 plante die Gemeinde, den Konvent zu restaurieren - erst im Jahre 1989 begannen jedoch die Arbeiten an der Kapelle und 1992/93 die Arbeiten am Kloster insgesamt. Von Anfang an war geplant, "ein Kulturzentrum zu erschaffen und dabei die originale architektonische Struktur zu erhalten und das kirchliche und kulturelle Erbe zu schützen".
1988 hatte Carlos Soares, ein Spezialist für Kirchenrestaurierung, in einem kleinen Betraum innerhalb des Klosters einige stark beschädigte Holzschnitzerein aus dem 19.Jh. gefunden. Nach diesen Bruchstücken wurden neue Stücke angefertigt. Soares erschuf auch den modernen Zeremonientisch vor dem Altar.
1989-1993 wurde die Figur von dem kindlichen Schutzheiligen des Klosters, São José, restauriert. Die jetzige Kanzel wurde aus einer zerstörten Kanzel hergestellt, die man in einem Lagerraum der Hauptkirche des Ortes, der Igreja Matriz, gefunden hatte.
Ein modernes Auditorium mit 90 Sitzplätzen wurde errichtet, eine grosser Saal für temporäre Ausstellungen im Obergeschoss geschaffen (der Saal wurde benannt nach dem Maler Manuel Gamboa), ebenso kleinere Räume für permanente Ausstellungen. Der Zugang wurde neu geschaffen mit einer externen Steintreppe im Hofeingangsgarten direkt in das Obergeschoss. im Eingangshof selbst wurde ein in den Jahren 1975/76 bei Porches gefundener Menhir aufgestellt, als Zeugnis dafür, dass der Kreis Lagoa schon in der Steinzeit 4.000-5.000 v.Chr. besiedelt war.
Das Untergeschoss wird heute noch von der Kirchenverwaltung genutzt - der Klosterinnhof mit seinem Kreuzgang ist jedoch ebenfalls öffentlich.
Am 27.Mai 1993 fand die feierliche Einweihung statt.


Sie betreten das Klostergelände durch ein kleines schmiedeeisernes Tor links neben dem Glockenturm und gelange in den Hofeingangsbereich. Gleich rechts fällt der Blick auf das im Jahre 1993 im Zuge der Renovierung eingebaute und von Carlos Rodrigues aus Almansil geschaffene und von Carlos Soares entworfenes Bleiglasfenster. Die Bildelemente "Taube, Nonnenhaube, Tränen des Heiligen Geistes und Bücherregal samt Büchern" sollen die Verbindung zwischen Religion und Kultur versinnbildlichen.
Links daneben zwischen Infosäule und Glasfenster ist ein in den Jahren 1975/76 bei Porches gefundener Menhir aufgestellt, als Zeugnis dafür, dass der Kreis Lagoa schon in der Steinzeit 4.000-5.000 v.Chr. besiedelt war.
Gegenüber dem Glasfenster an der alten Begrenzungsmauer befindet sich ein Kachelbild mit einem Bildnis der Gründerin der 1876 in den Klosterräumen geschaffenen Mädchenschule, Dona Teresa de Saldanha. Das Bild wurde 1993 von Amilcar Marques aus Caldas da Rainha erstellt.

Eine (nachträglich erbaute) Steintreppe führt in das Obergeschoss des Konvents. An einem kleinen Empfangstisch vorbei können Sie jetzt durch die liebevoll renovierte Klostergänge mit Ihren charakteristischen Rundbögen gehen. In den ehemaligen Zellen der Nonnen befinden sich kleine Gemäldeausstellungen, der grosse nach dem Maler
Maler Manuel Gamboa benannte Ausstellungsraum befindet sich ebenfalls im Obergeschoss. Hier finden temporäre Ausstellungen einheimischer oder mit der Algarve besonders verbundener Künstler statt.

Eine Treppe führt hinunter in den Klosterinnhof und Kreuzgang. Quadratisch angelegt mit jeweils 5 Bögen, von denen jeweils der mittlere grösser ist. In der Mitte befindet sich ein Brunnen.

Wieder oben am Empfang angelangt gelingt es Ihnen vielleicht, die Angestellte zu bewegen, dass Sie einen Blick in die kleine Kapelle und das "Auditorium" werfen dürfen.
Beachtenswert in der Kapelle der moderne Zeremonientisch vor dem Altar aus den 90er Jahren des 20 Jhs und die Figur des kindlichen Schutzheiligen des Klosters, São José. Die jetzige Kanzel wurde aus einer zerstörten Kanzel hergestellt, die man in einem Lagerraum der Hauptkirche des Ortes, der Igreja Matriz, gefunden hatte. Sehr schön auch die diversen Holzschnitzarbeiten.
Das moderne, klimatisierte Auditorium bietet Platz für 90 Personen und gewährt einen angemessenen Rahmen für kleine Veranstaltungen oder Zeremonien.

Beim Verlassen des Klosters wenden Sie Ihren Blick noch einmal hinauf zu den vergitterten Fenstern des Turms. An der Nordfront des Turmes im Glockengiebel sind 2 Glocken zu erkennen - die kleinere (33 x 37 cm) in den Turm integriert und die grössere Glocke (55 x 64 cm) in einem angebauten Freigiebel - beide aus dem Jahre 1794. Der Turmdurchgang wird von 2 mächtigen Torbögen getragen, in der Mitte die Haupteingangstür zur Kapelle, die aus sicherheitsstechnischen Gründen jedoch verschlossen ist. Der Verkehr der Stasse nach Silves (und gen Autobahn) wird ampelgesteuert leider duch den Tordurchgang geführt. Vorsicht ist daher beim Durchschreiten für Fussgänger geboten, die im Rahmen dieser unglücklichen Verkehrsplanung einfach nicht existieren.

Die oben im geschichtlichen Abriss erwähnten Babyklappe aus dem 18.Jh.finden Sie übrigens im Originalzustand im Vorraum der Büroräume der junta de freguesia - nach dem Durchschreiten des Turmduchgangs links ab und die erste Tür links.

Öffnungszeitenn des Konvents:
Montag-Freitag von 09:00 - 12:30 und 14:00 - 17:30 Uhr
Sonnabend und an Feiertagen von 14:00 - 18:00, sonntags geschlossen
Eintritt frei

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