Ortsbeschreibung
Es gibt sie noch, die kleine, typische portugiesische Ortschaft mit äußerst freundlichen Einwohnern - mitten im touristischem Umfeld ohne selbst eine Touristenattraktion zu sein - Estombar - majestätisch auf einem kleinen Hügel zwischen Lagoa und Parchel/Portimao an der "alten" EN-125 gelegen.
Aus Richtung Lagoa kommend fahren Sie Estombar über die "alte" EN-125 an. Biegen Sie an dem neuen westwärts von Lagoa belegenen Verkehrskreisel nach links ab - nach wenigen Kilometern vorbei an dem Vergnügungswasserpark "Slide & Splash" erreichen Sie Estombar; lassen Sie Ihren PKW an der Straße stehen oder biegen Sie an der ersten Kreuzung in Richtung Sitio das Fontes ab und parken Sie im Bereich der Grundschule. Fahren Sie möglichst nicht in den Ort hinein - auf keinen Fall zur Kirche hoch - die Straßen sind eng, schmal und steil.
Von Portimao kommend fahren Sie auf der alten Brücke aus dem Ort hinaus in Richtung Parchal und biegen ca 2 km hinter Parchal in Höhe einer deutlich sichtbaren Fußgängerbrücke nach rechts ab.
Streifen Sie durch die engen Gassen, bewundern Sie alte, liebevoll renovierte kleine Stadthäuser; lassen sie sich ebenso von dem Charme verfallender alter Bausubstanz und von kleien Vorgärten einfangen. Es lohnt sich auch, einmal kleine Quergassen zu wählen, Sie werden überall das eine oder andere Kleinod entdecken.
Schließlich gelangen Sie zur Kirche , dem Prunkstück des Ortes und einer beliebten Hochzeitskirche; auffallend die barocke Fassade mit einem aus dem 16. Jahrhundert stammenden manuelinischen Portal.
Zurück zum Auto durch andere kleine verwunschene Gassen, verfolgt von dem Gebell unzähliger Hunde und dem Zwitschern der Vögeln aus zahlreichen Käfigen, die sich an Fenstersimsen oder auf Dachterassen befinden. An der nächsten Ecke verkauft ein ambulanter Händler schlachtreifes, lebendes Federvieh - die Zeit scheint stehen geblieben zu sein.
Verlassen Sie den Ort in nördlicher Richtung und fahren Sie zu der ca 4 km entfernten größten Karstquelle des Landes, der Sitio das Fontes , einem kleinen Tal, das mit behutsamer Hand zu einem kleinen Freizeitgelände ausgebaut worden ist; sie finden dort neben einer alten Gezeitenmühle, ein Amphitheater, viele Picknickmöglichkleiten sowie einen Trimm-Dich-Pfad.
Zurück zur Verbindungsstraße zwischen Lagoa und Parchel - wenn Sie ein Fan von alten Bahnhöfen sind, lohnt sich ein kleiner Abstecher zur Bahnstation -kurz hinter dem Bahnübergang links abbiegen.
^
Sitio das Fontes
Wörtlich übersetzt heißt "Sitio das Fontes" Ort der Quellen. Hier
befindet sich die wohl größte Karstquelle der Algarve. An ca. 20 bis 30 Stellen
sprudelt das Wasser aus der Erde und fließt über denArade ins Meer. Naturgemäß schwanken die zutage geförden Mengen je nach Jahreszeit, Schätzungen sprechen von 60 000 bis 112 OOO Kubikmetern pro
Tag.
Früher betrieb hier ein Müller eine Gezeitenmühle, wahrscheinlich bereits im
15.Jahrhundert, exakte Aufzeichnungen gibt es allerdings nicht. Bis Anfang der
neunziger Jahren "schlief" die Anlage vor sich hin und war dem Verfall
ausgesetzt. Mit Hilfe von EU-Geldern und unter der Federführung eines
Landschaftsarchitekten ist es gelungen, den "Ort der Quellen" zu
einem anziehenden Naturpark zu gestalten. Dabei ist man sehr behutsam
vorgegangen.
Die alte Gezeitenmühle wurde wieder aufgebaut,und zwar so, wie sie
ursprünglich war. Im Vorhaltebecken der Mühle kann gebadet werden, ein kleiner
Ponton dient als Sprungbett. Das Wasser in der "Badeanstalt" ist, anders
als im Atlantik, im Sommer sehr kalt und im Winter bis zu 20 Grad warm. Bevor
das feuchte Naß nämlich zutage tritt, durchfließt es im Winter das noch von der
Sommerhitze aufgewärmte Gestein und nimmt angenehme Badetemperaturen an. Im
Sommer tritt der umgekehrte Effekt ein, das im Winter abgekühlte Gestein führt
zur Badetemperatur von 15 Grad.
Der ausgedehnte Picknickplatz fügt sich gut in die Landschaft ein, ebenso wie
das kleine Amphitheater mit seinen Sitzplätzen aus alten Eisenbahnschwellen.
Ein Trimmdichpfad führt den Besucher durch den Naturpark (Start an der ersten
Einfahrt von Estombar kommend). Auch Sportmuffel sollten diesem Pfad folgen;
auf seinen Spuren kann man die Gegend gut erforschen und einen herrlichen
Spaziergang machen. Die Gegend ist ein Reservat für seltene Vögel (z.B.
Flamingos), auch wilde Blumen sind, besonders im Frühling, zu finden.
Das ganze Gebiet ist als ökologischer Freizeitpark konzipiert, es fehlen
deshalb außer der Beschilderung des Trimmdichpfades jegliche touristischen
Hinweise. Hin und wieder wird die Gezeitenmühle sonntags (nach dem Kirchgang) in Betrieb
genommen und kann dann auch besichtigt werden. Am 1.Mai eines jeden Jahres feiern die Einheimischen an den Quellen ein großes Fest. Den Sommer über finden im Amphiteather zahlreiche kulturelle Veranstaltungen
statt.
<< zurück zur Ortsbeschreibung zurück zum Seitenanfang ^
www.algarve-reisen.com - Impressum - e-mail