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Im Hinterland von Lagos, nordwestlich des noch sehr ursprünglichen Dorfes Barão de São João, erstreckt sich ein ca. 5000 Hektar großes Waldgebiet , die "Mata Nacional de Barão de São João". |
Sie erreichen das Dorf Barão de São João aus Richtung Faro kommend auf der EN-125, indem Sie am Ortseingang von Lagos am 2. Kreisverkehr rechts in Richtung Aljezur abbiegen. Kurz vor Bensafrim geht es dann auf einer kleinen Landstrasse nach links ab in Richtung Barão de São João. |
Unmittelbar hinter der Dorfgrenze steigt das Gelände leicht an. Sie sehen links der Straße etwas zurück ein größeres Gebäude (es ist das Kulturhaus), davor eine kleine Blockhütte (der Informationposten). Hier können Sie sich mit Informationsmaterial versorgen. Angeboten wird eine Mappe mit mehreren Wandervorschlägen - sehr übersichtlich und auch von Besuchern zu verstehen, die nicht portugiesisch sprechen. Der Posten ist besetzt dienstags - sonntags von 10-13 Uhr.
Fahren Sie den breiten Sandweg immer geradeaus bis Sie zum höchsten Punkt "Pedra Branca" kommen - leicht zu erkennen am geodätischen Vermessungspunkt. Hier können Sie Ihr Fahrzeug stehen lassen und den Blick über die tieferliegenden Felder schweifen lassen.
Unser Startpunkt im Mata Nacional - - auch wenn es auf dem Schild nur heisst: Mata Nacioal |
Ein weiter Blick gen Westen Richtung Vila do Bispo - am frühen Morgen Mitte September noch etwas im Dunst |
Die von uns vorgeschlagene Wanderung ( ca 7 km, 2,5 Stunden) führt Sie zunächst von der Nordspitze aus am Südwestrand des Waldes entlang mit stets weitem Blick gen Westen ins offene Land. Zurück geht es mitten durch Pinienanpflanungen, die sich mit ihrem hellen Grün wie Regenschirme über das Land verteilen. Sie benötigen für die Strecke etwa 2,5Stunden, Sonnenschutz ist ratsam.
Bevor Sie mit der eigentlichen Wanderung beginnen, sehen Sie noch den "Pedra do Galo", einen Menhir aus dem Paläolithikum, an. Sie finden ihn an der breiten Straße, die unmittelbar an den weißen Eingangspfosten rechts abzweigt (nach etwa 200m links). Wenn Sie mehr über diese stummen Zeugen der Vergangenheit wissen möchten, folgen Sie dem internen Link: Vila do Bispo - auf den Spuren der Menhire
Schon zu Berginn der Wanderung ein highlight - der "Pedra do Galo", einen Menhir aus dem Paläolithikum |
Breite Brandschneisen führen Sie ohne Steigungen und zunächst noch von Pinien beschattet in die Mata |
Unsere Wanderung führt vom Vermessungspunkt weg immer geradeaus und ist mit der Farbe blau an den Markierungsstäben gekennzeichnet. Sie haben nach rechts freie Sicht in das Land hinein und blicken auf die Windkrafträder in der Nähe von Vila do Bispo. Nach einiger Zeit taucht ein riesiger Mobilfunkmast und sodann ein weiterer geodätischer Vermessungspunkt auf, um ihn herum eine auffällige Anhäufung von altertümlichen Trümmern, das Trümmerfeld von Relva.
Auf einer Fläche von ca 100 x 30 m finden sich meterhoch aufgehäufte, zum grossen Teil quadermässig zurechtgeschlagene Karbonschiefersteine. Zu vermuten ist, dass sich hier einmal eine römische oder mittelalterliche Festung befunden hat, die nach Ihrer Zerstörung mit ihren noch intakten Restbauten in späterer (friedlicherer) Zeit als landwirtschaftliches Anwesen und /oder als gut zugänglicher Steinbruch gedient hat. Hierauf weisen geringer Bauschutt mit anhaftendem Sandmörtel und Ziegelreste hin. Im Rahmen der gross angelegten Aufforstungsmassnahme unterhalb des Vermessungspunktes und der Verbreiterung oder dem Bau der breiten Brandschneise scheinen die Trümmer leider zum Teil lieblos von Bulldozern zusammengeschoben zu sein.
Trümmerfeld von Relvas - |
- mit einer Fläche von ca 30 x 100 m |
Am Horizont Richtung Süden sehen Sie die Silhouette der Häuser von Luz und Burgau, der Blick auf den Atlantik hingegen wird durch massive Berge abgeschottet. Gen Westen besticht weiterhin die Silhouette eines Windparks in der Nähe von Vila do Bispo. |
Impressionen vom Rückweg - |
- mittlerweile sticht die Mittagssonne |
Der Weg führt sodann scharf nach links mitten durch den Wald zurück. An den hellgrünen Kronen der Pinien ist zu erkennen, daß (nach einem Waldbrand?) aufgeforstet wurde. Nur selten finden Sie ältere Bäume, die sich mit ihrem Stamm durch das Schiefergestein "hindurchgequält" haben. Die vielen Zistrosen erscheinen im Herbst nur als klebrige Sträucher, geben jedoch dem Wald im Frühjahr ein fabenprächtiges Gepräge.
Auch einige Erdbeersträucher, aus deren gelbroten Früchten hochprozentiger Schnaps - der Medronho -hergestellt wird, stehen am Wegesrand. Nach einiger Zeit gelangen Sie an einem Trimm-Dich-Pfad vorbei zu dem erst im Frühjahr 2000 eingeweihten Picknickplatz (Parque de Merendas), der bei unserem Besuch September 2001 noch sehr sauber und in gutem Zustand war. Einige Minuten entfernt liegt das Haus des Wald -Aufsehers "Casa da Guarda", an dem der Weg vorbei zum Ausganspunkt zurückführt.
Parque de Merendas |
Casa da Guarda |