Estoi

Ruinas Romanas de Milreu


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Marlene Bunge-Kersten
Hans-Joachim Bunge
Altstadt hinter der Kirche - Strassenszene




Rezeptionsgebäude
Eingang und Rezeptionsgebäude

Die Ruinen der Hauptvilla
aus dem 3. Jhdt.n.Chr.
Die Ruinen der Hauptvilla aus dem 3. Jh.n.Chr.

Blick auf das Ruinenfeld, im Hintergrund das Bauernhaus aus dem 16. Jhdt.
Blick auf das Ruinenfeld, im Hintergrund das Bauernhaus aus dem 16. Jh.

römisches Fischmosaik
römisches Fischmosaik

Bauernhaus aus dem 16. Jh.
Restauriert - Bauernhaus aus dem 16. Jh.

Die Ruinen römischen Villenanlage von Milreu befinden sich in unmittelbarer Nähe des Ortes Estói. Sie kommen nach Milreu, indem Sie die Autobahn an der Abfahrt São Brás de Alportel /Faro Richtung Faro verlassen. Nach etwa 1km biegen Sie links ab, der Weg ist ausgeschildert. Kurz vor dem Ortseingang von Estói, unmittelbar nach Überqueren einer schmalen Brücke,auf der linken Straßenseite liegt der Eingang zu dem Ruinenfeld. Das neue und moderne Rezeptionsgebäude wurde erst im Frühjahr 2001 fertiggestellt.

Die Wissenschaftler sind sich einig, daß sich in Milreu einmal ein römisches Landgut befand. Um die Bevölkerung und die Soldaten mit Lebensmitteln zu versorgen, forcierten die Römer nämlich bereits im 2. und 1. Jh. v. Ch. die Besiedelung ländlicher Bereiche und bemühten sich um eine Verbesserung der Produktionsmethoden. Zu diesem Zweck wurde das Hinterland mit villae rusticea (Landgütern) bebaut. Die zunächst noch kleinen Gebäude (in Milreu sind die Teile aus dem 1.Jh. n. Ch. noch nicht erforscht) wurden im 2. und 3. Jh. n. Ch., als auch viele Grundbesitzer aus den Städten auf ihren "Landsitz" zogen, vergrößert. Die Inneneinrichtung wurde mit Mamorfußböden und Mosaiken luxuriös gestaltet, Bäder angelegt. Milreu ist ein "Prototyp" eines solchen römischen Landgutes.

Freigelegt und zu besichtigen sind die im 2. und 3. Jh. n.Chr. auf den Trümmern einer alten Villa erbauten Mauern eines neuen (großen) Wohngebäudes mit einer sich nach Süden anschließenden großzügigen Thermenanlage.
Gegenüber der Villa, getrennt durch eine Straße, wurde im 4.Jht.n.Ch. ein Tempel erbaut, dessen halbrunde Wand zum Teil bis zum Dach erhalten geblieben ist. Ein solches Kultgebäude errichtete ein römischer Gutsbesitzer zu jener Zeit, um sein Ansehen zu erhöhen. Aufgrund des Fundes eines sechseckigen Wasserbeckens in dem Kultgebäude schließen die Wissenschaftler, daß hier dem Wasserkult (Nymphäum) gehuldigt wurde.

Im 6.Jht. wurde das Gebäude in eine christliche Kirche "umgewidmet"- ein rechteckiges Taufbecken im Hof zeugt davon. Grabinschriften deuten darauf hin, daß auch die Mauren hier siedelten. Im 10.Jh. stürzte die Kuppel ein, dies war der Anlaß, an dieser Stelle nicht mehr zu wohnen. Erst Anfang des 16.Jh. lebten wieder Menschen auf dem Gelände in dem Bauernhaus, das noch heute auf dem Ausgrabungsgebiet steht.

Der freigelegte Grundriß der Villa zeigt den typischen Baustil des 2.Jh. n.Ch. Im Kernbereich des Hauses befand sich ein Garten mit einem großen Wasserbecken in der Mitte, umgeben von Säulen. Um diesen Bereich herum schlossen sich Wohn- und Schlafräume sowie der Küchenbereich an. Südlich des Hauses lagen die ausgedehnten Thermen. Immer wieder tauchen Mosaiken mit der Darstellung von Fischen auf, so z. B. in einem Wasserbecken der Thermen und im zentralen Hof (Peristyl).

Das Kultgebäude war als Umgangstempel konzipiert. In einem Innenhof lag , erhöht auf einem Podium, die "cella" mit einem quadratischen Grundriß und einer halbrunden Apsis. Der gesamte Bau war von einer Galerie mit Säulen umgeben. Auch an den Außenwänden des Tempels sind Fischmosaiken zu sehen.



Bereits 1877 wurden erste Ausgrabungen von dem Archäologen Estacio da Veiga durchgeführt, später (ca.1970-1995) forschte das Deutsche Archäologische Institut auf dem Gelände. Auch heute noch werden unter deutscher Beteiligung Ausgrabungen vorgenommen.

Die Ruinen sind vorbildlich ausgeschildert, so daß Sie sich auch ohne Führer sehr gut zurecht finden. Sogar auf der Rückseite der Eintrittskarte ist ein Lageplan mit französischer und englischer Beschriftung abgedruckt. Wer etwas tiefer in die Materie eindringen will, dem sei der deutschsprachige Führer (2 Euro), erhältlich an der Kasse, empfohlen.

Öffnungszeiten :
April - September von 9.30 - 12.30 und 14.00 - 18.00 Uhr,
Oktober - März von 9.30 - 12.30 und 14.00 - 17.00 Uhr
montags und feiertag geschlossen.
Eintrittspreis:
Erwachsene ab 26: 2 €
Jugendliche von 15 bis 25: 1 €
Rentner ab 65: 1 €
Kinder bis 14: freier Eintritt / Sonntags und feiertags bis 12:30: freier Eintritt
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