und der römischen Brücke |
Die maurischen Burg von Paderne existiert zwar nur noch als Ruine, in ihrer unmittelbaren Umgebung läßt es sich am Flußtal des Ribeira de Quarteira jedoch gut wandern. |
Fahren Sie zunächst über die Autobahnabfahrt Albufeira in Richtung Ferreiras. Über die Dörfer Cerro do Ouro, Mem Moniz und Purgatório gelangen Sie schliesslich nach Paderne. |
Die Gemeinde hat das Quellgebiet "Fonte de Paderne" neu gestaltet, wobei praktische Gesichtspunkte Vorrang hatten. Idyllisch ist die Anlage nicht, sie dient aber den Bedürfnissen der einheimischen Bevölkerung. Mit dem Saugrohr neben dem Brunnen pumpte bei unserem Besuch gerade ein Bauer einen riesigen Wassertank auf seinem Trecker voll, in den überdachten Waschhaus wurden Muscheln und direkt daneben ein PKW (!) gewaschen. Der gepflasterte Parkplatz an der Quelle wird im Winter gerne von Wohnmobilen "bevölkert" (und damit zweckentfremdet!), da die Anlage auch über santäre Anlagen verfügt.
Parkplatz an der Quellenanlage im Vordergrund das Waschhaus mit ... |
... alten port. "Waschmaschinen" - - modern gestaltet |
Gehen Sie nun auf der Asphaltstraße noch einige Meter weiter. Kurz hinter einem Gebäude geht es dann rechts ab. Der Wanderweg wird mit dem Schild "Percurso Pedestre" angezeigt. Er führt im Flußtal, das landwirtschaftlich genutzt wird, unter der Autobahn hindurch. Kurz hinter der Autobahnbrücke gabelt sich der Weg. Der Hauptweg zur Burgruine führt nach links. Bevor Sie auf diesem Weg weiterwandern, biegen Sie kurz nach rechts ein und informieren sich auf einer auch in englisch beschrifteter Schautafel über den Rundweg, Fauna und Flora sowie heimische Tiere.
Hier beginnt die Wanderung |
auf dem Weg zur Burg, zunächst noch ebenerdig |
Hier befindet sich die Schautafel Weg zum Kastell Abstieg zum Fluss römische Brücke Wassermühle |
Zurück zur Weggabelung und zum Hauptweg, der links abbiegt. Folgen Sie diesem breiten befahrbaren Weg, der sich bald noch einmal gabelt - hier bitte rechts halten. Unterwegs werfen Sie einen Blick nach links - Sie sehen dort auf dem benachbarten Hügel ein Geröllfeld und Spuren vieler kleiner Umfassungsmauern - es handelt sich hierbei um die Trümmer des 1755 durch das Erdbeben zerstörte "alte" Paderne, einer kleinen mittelalterlichen Ansiedlung im Schutz der Burgmauern.
Die Burg, die Sie nach ca 10-15 Minuten erreichen, können Besucher z.Zt. (Herbst 2003) nicht betreten. Sämtliche Zugänge sind versperrt, offensichtlich werden endlich (!) Renovierungsarbeiten in die Wege geleitet, um den weiteren Zerfall der historischen Ruinen zu stoppen.
Das "Castelo" stammt aus maurischer Zeit, zu erkennen ist noch das damals "moderne" Zementguß- Mauerwerk an den mächtigen Mauern am Eingangstor. Im Burginnern erkennen Sie - relativ gut erhalten - die Reste einer gotischen Kirche, die nach der Eroberung durch die Christen 1249 gebaut wurde.
Das Kastell erfüllte während der arabischen Besetzung wichtige strategische Funktionen für die gesamte Region. Es wurde 1249 von D. Afonso III erobert und im Jahre 1305 von D. Dinis mit einer Urkunde vom 1. Januar D. Laurenço Anes, dem Führer des Ordens von Aviz, geschenkt. Vermutlich wurde es dann in jener Epoche restauriert und auch bewohnt.
Nach dem Erdbeben wird es still um das Kastell, die Ansiedlung unterhalb des Kastells selbst wurde 2 km nordöstlich wiederaufgebaut - es entstand das heutige Paderne. So schreibt Henrique Fernandes Serrão in seinem Werk "Historia de Portugal", 1979, lediglich von dem Kastell als altem Gebäude, von den Mauren errichtet, entvölkert, ohne Menschen, mit einer Kapelle sowie einem dort ständig hausenden Klausner.
Heute werden auf dem Gelände archäologische Forschungen durchgeführt; Ausgrabungen haben Keramiken zutage gefördert, von denen einige maurisch sind, andere jedoch aus dem Mittelalter stammen.
. Wenn Sie - Paderne im Rücken - vom Berg herab Richtung Südosten sehen, erblicken Sie unter sich den "Ribeira de Quarteira" , der von einer dreibögigen alten Brücke überspannt wird. Die Brücke ist römischen Ursprungs, allerdings sind nur noch die Fundamente alt. Alles andere wurde im 16.Jht. erneuert.
Ansichten.. |
..des maurischen Kastells |
Linkes Foto - Blick vom Kastell in Richtung Paderne jenseits der Autobahn Via do Infante. Die Autobahnbrücke überspannt das Tal des Ribeiro de Qarteira. | Von der Burg aus gesehen: Via do Infante |
und gerade noch in Sichtweite der neue Anschluss an die Autobahn nach Lissabon |
Zu römischen Brücke geht es jetzt auf einem recht schmalen, aber deutlich zu erkennenden Pfad bergabwärts. Um ihn zu finden, gehen Sie - wenn Sie vor der Burg mit Blick auf das Tor - stehen, links zunächst hart an der Burgmauer vorbei. Der Pfad führt Sie dann "automatisch" hinunter zum Fluß, wobei Sie einige hundert Meter parallel zum Flußlauf flussaufwärts gehen und sich erst einmal von der Brücke entfernen. Der Weg knickt unten nach links ab und Sie wandern auf einem schattigen Weg direkt am Wasser entlang bis zur Brücke (siehe Foto ganz oben!).
Auf dem Weg zu Brücke geht es bald - |
- durch eine nahezu subtropische Landschaft |
Wenn Sie die Brücke überqueren, werfen Sie einen Blick zurück auf das Castell - ein imposanter Anblick. Um zur Wassermühle zu gelangen, folgen Sie dem roten Pfeil (hinter der Brücke rechts abbiegen) und wandern auf der anderen Seite des Flusses weiter.
Vor der aus dem 17. Jht. stammenden Wassermühle wird der Fluß durch einen Damm gestaut. Ein großer überdachter Picknickplatz lädt zur Rast ein. Das Bauernhaus gleich anschließend scheint privat zu sein.
Über den Damm gelangen Sie normalerweise trockenen Fusses auf die andere Seite. Dort links abbiegen und am Ribeira de Quarteira zur Autobahnbrücke und sodann auf bekanntem Weg zur "Fonte de Paderne" und Ihrem Fahrzeug zurückgehen. (Sollte der Damm überflutet sein, was wir zweimal im Frühjahr erlebt haben, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als zur römischen Brücke zurückzugehen.)
Die alte Wassermühle |
Das Plätschern lädt zum Traümen ein! |