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Ortsbeschreibung
Jenseits der Touristenströme am Fuße der Serra do Caldeirão, 17 km nördlich von
Faro, liegt São Brás de Alportel. Wie die ganze Algarve war auch dieser Ort schon prähistorisch besiedelt; ebenso haben die Römer und die Mauren ihre deutlichen Spuren hinterlassen.
São Brás de Alportel ist der Geburtssort des bekannten arabischen Dichters Ibne Ammar (12. Jhdt); seit dem 17. Jhdt war der Ort Sommerresidenz der Bischöfe der Algarve. São Brás de Alportel wurde rasch zu einem der wichtigstem Korkzentren der Welt. Die Korkindustrie wurde im 20.Jhdt in Portugal jedoch mehr und mehr in den Norden verlagt, so daß auch São Brás de Alportel heute sich wirtschaftlich neu orientieren muß.
Die Kleinstadt mit ca. 8000 Einwohnern ist über die Autobahn leicht erreichbar und ohne Schwierigkeit gelangen Sie zu dem zentralen Platz Largo de Sao Sebastião, an dem sich auch die modern ausgestatte Touristeninformation befindet. Hier können Sie (mit Glück) parken, ansonsten biegen Sie nach links
in die breite Hauptstraße Avenida da Liberdade ab und halten dort.
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Igreja Matriz |
Die Bibliothek von São Brás - - ein städtebaulicher Akzent |
Machen Sie sich zuerst auf den Weg zur Hauptkirche, der Igreja Matriz. Vom
Largo de Sao Sebastião gehen Sie rechts in die Rua Gago Coutinho, die Straße endet direkt an der Kirche. Vom Kirchenvorplatz mit seinen alten Grabplatten sehen Sie herab auf eine blumenübersähte Landschaft. Die aus dem 15.Jahrhundert stammende Kirche wurde nach dem Erdbeben von 1755 wieder aufgebaut und im 19.Jahrhundert erweitert. In der Taufkapelle
ist ein Altaraufsatz aus Marmor im neoklassizistischen Stil zu sehen, daneben
befinden sich im Innern Gemälde aus dem 17.und 18.Jahrhundert.
Nach dem Besuch der Kirche gehen Sie nun weiter auf der Rua Dr. Vitorino Passos Pinto (folgen
Sie dem Schild "Piscina",Richtung Osten). Auf der rechten
Straßenseite, direkt hinter der Kirche, mündet eine Gasse , die Calcadinha
Romana. Machen Sie einen Spaziergang bergab durch diesen Weg, nach 5 Minuten
"wandeln" Sie, rechts und links alte Mauern neben sich, an die Gärten
grenzen, auf einer alten römischen Straße.
Vermutlich wird Ihnen kein Mensch begegnen - ein Eintauchen in die
Vergangenheit.
Am Ende Ihres Rundgangs besuchen Sie noch das Ethnographische Museum der Algarve-Trachten (Museu Etnografico do Trajo Algarvio). Vom Eingang des Parkes gehen Sie am
"Palast" vorbei und dann nach rechts auf den Largo do Mercado. Am
Ende des Platzes führt die Rua Nova da Fonte links ab Richtung Norden. Diese
Straße endet an der Rua Dr. Jose Dias Sancho (EN 270). An der Kreuzung gehen
Sie ein paar Schritte nach rechts, auf der linken Straßenseite sehen Sie dann
ein Herrenhaus mit hübschem Garten, in dem das Museum untergebracht ist. Das
Haus war einmal die Residenz eines Maultiertreibers, der durch den Korkhandel
zu Reichtum gekommen ist. Es ist Ende des 19.Jht. errichtet worden - sehr schön
die schmiedeeiserne Verzierung am Dach auf der Rückseite des Gebäudes. Das
Museum hat zwei Schwerpunkte, nämlich die Ausstellung von Trachten und
Gegenständen des täglichen Lebens im Hauptgebäude, zum anderen die Sammlung von landwirtschaftlichen
Geräten aus der Gegend in den anliegenden früheren Stallungen. Sie können etwa 20 Karren und
Kutschen, Sattelzeug, Pflüge, eine alte Korkpresse, riesige handbetriebene
Maschinen zur Herstellung von Metallringen für Karren und vieles mehr
besichtigen. Im ehemaligen Garten ist ein altes Schöpfrad aufgebaut, eine
Anzahl von Kutschen sind ebenfalls im Garten ausgestellt.
Das Museum ist in der Woche von 10-13 und 14-17 Uhr geöffnet, sonnabends, sonntags und an Feiertagen
von 14-17 Uhr. Der Eintritt ist (noch !) frei.
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Feira da Serra
Falls Sie im Juli Urlaub machen, sollten Sie die "Feira da Serra" besuchen, die jeweils am letzten Wochenende im Monat Juli in Sao Bras stattfindet. Auf dieser Messe können Sie die Produkte der Region wie Honig, Feigenlikör, Süssigkeiten aus Mandeln, Medronho und Käse direkt vom Hersteller kaufen. Auch viele Handwerker (Korbflechter, Schuster, Schmiedekunst) stellen ihre Waren aus. Abends treten verschiedene Musik- und Tanzgruppen der Region auf. Für das leibliche Wohl sorgen diverse Restaurants, die landestypische Gerichte anbieten.