Wenn Sie von Loulé aus einen Abstecher nach Querença machen wollen, nehmen Sie die Landstraße in Richtung Barranco Velho; nach 9 km Fahrt durch eine herrliche Landschaft (es wird immer hügeliger, Wälder lösen die liebliche Landschaft der Küstenalgarve ab, Ende Februar/Anfang März sind ganze Bergkuppen von Zistrosen bedeckt) geht es von der Hauptstraße links ab nach Querença. Es folgt noch eine kurze, serpentinenartige und recht steile Anfahrt und dann stehen Sie mit Ihrem PKW auch schon vor der alten kleinen Pfarrkirche auf dem Dorfplatz.
Die Kirche steht auf dem höchsten Punkt des etwas zersiedelten Dorfes -gegenüber der Kirche befindet sich eine gut ausgerüstete Touristeninformation - wir haben dort. -sogar auf deutsch -Informationsblätter über alle Gemeinden des Kreises Loule erhalten, die man uns in Loule selbst vorenthielt. Wenn Sie freundlich fragen, ist die nette Angestellte der Touristeninformation auch sicherlich bereit, die ansonsten verschlossene Kirche zu einem kurzen Besuch zu öffnen. Die alte Pfarrkircheaus dem 16. Jhdt ist frisch renoviert und überrascht mit dem in sehr bunten Farben gehaltenem Altar und alten Heiligenbildern. Das von vielen herkömmlichen Reiseführern bemühte "hübsche Taufbecken" konnten wir leider nicht entdecken.
Dieser Eindruck ändert sich jedoch sehr rasch, wenn Sie hinter der Kirche den schmalen Fußweg den Berg hinab zum Friedfhof hinuntergehen. Blühende Mandelbäume (Februar), Apfelsinen- und Zitronenbäume säumen Ihren Weg durch satte grüne Wiesen , überwuchert von gelbem Klee. Im Hochsommer mag es eher trist aussehen - aber die Zeit für ausgedehntere Ausflüge und Wanderungen ist nun einmal an der Algarve der Spätwinter und das Frühjahr.
Die nahe der Kirche liegenden Restaurants sind bevorzugte Ausflugsziele auch für die Portugiesen selbst, die dann scharenweise am Wochenende in Querença "einfallen". Zu diesem Zweck fahren Sie hinter der Kirche die asphaltierte Straße hinunter, bis Sie zu einer Stopstraße gelangen; fahren Sie hier nach links in Richtung Tôr. Nach ca 6 km bietet sich rechts in Höhe einer Bauruine die erste beschilderte Zufahrtsmöglichkeit zu diesem Quellengebiet. Der Weg ist jedoch sehr schmal und z.T. äußerst "holperig"; bei Gegenverkehr muß einer der Beteiligten den Rückwärtsgang einlegen und möglicherweise mehrere hundert Meter zurücksetzten, was auch nicht jedermanns Sache ist - zumal, wenn der Schweiß in Strömen fließt. Eine denkbare Alternative wäre es, den Wagen an der Bauruine stehen zu lassen; Sie müssen sich dann jedoch auf eine längere Wanderung (ca 10 km hin und zurück) einstellen - der Weg führt jedoch durch eine einzigartig schöne Naturlandschaft, die um so üppiger und grüner wird je näher Sie dem Feucht- und Quellgebiet kommen. Vom Parkstreifen zurück zur Wegkreuzung, nach ca 200 m rechts an einem Haus vorbei und kurze Zeit später kommen Sie zum Quellenbach, der dort noch ziemlich breit ist. Linkerhand eine einst stabile Brücke, die Anfang Februar 2000 leider nicht in Funktion war; ein Brückenauflieger auf der anderen Seite war zerstört und eine Brückenhälfte ist am Wegesrand gelagert. Bedauerlich ist dieser Umstand deswegen, weil deshalb zur Zeit ein Rundgang durch das Quellengelände leider nicht möglich ist - sie wären dann nämlich über genau diese Brücke zurückgekommen. Nach weiterer kurzer Wegstrecke durch die nahezu subtropische wirkende Landschaft kommen Sie an einem Überflutungsgatter vorbei zur eigentlichen Quelle und einem sich daran anschließenden Picknickplatz. Hinter der Quelle können sie den Fluß über eine Steinfurt überqueren, um so auf die andere Seite zugelangen. Der Fluß Benémola fließt in nördlicher Richtung vom Qellengelände fort - den Bach, den Sie zuvor angetroffen haben, ist ein rückwärtig angestauter Bachlauf zum Zwecke der Bewässerung des Tales.
Genießen Sie die Ruhe und die Ausstrahlung dieses wunderschönen Quellentales - und nehmen Sie sich Zeit, nicht nur die Augen sondern auch die Gedanken schweifen zu lassen. Zu schnell sind Sie ohnehin wieder am Auto und auf der nervenzehrenden EN - 125 . |