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Almancil
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São Lourenço liegt nördlich der EN 125, der Ort Almancil selbst südlich. Wenn
Sie aus Richtung Faro anreisen und nur die Kirche und das Kulturzentrum besuchen wollen (der Ort Almancil selbst bietet nichts Sehenswertes !), biegen Sie etwa 2 km vor der Abfahrt Almancil rechts ab (Achtung, die Abfahrt befindet sich genau hinter einer Rechtskurve, Sie können aber vorher die Kirche auf einem Hügel direkt neben der Straße schon sehen ).
Etwas schwieriger wird es, wenn Sie aus Richtung Portimão anreisen. Sie können
nämlich nicht nach links abbiegen - in Höhe São Lourenço verboten - sondern
müssen in den Ort Almancil hineinfahren und dann später die EN 125 mittels einer
Unterführung kreuzen. Biegen Sie also in Richtung Almancil ab und folgen Sie
der Beschilderung "Faro". Sie werden auf einer Hauptstraße - immer
geradeaus - durch den Ort geführt. Am Ortsausgang führt die Straße zu einer
Brücke, die die EN 125 überspannt. Vor der Brücke - auf der rechten
Straßenseite befindet sich ein Autohandel - geht es links ab. Ein kleines
Schild weist den Weg mit der Aufschrift "São Lourenço" und
"Escola". Über eine schmale aber gut asphaltiert Straße gelangen Sie dann zu dem wenige km entfernten São Lourenço, wobei die EN-125 durch eine Unterführung gekreuzt wird.
Bevor Sie "die schönsten Azulejos der Algarve" in der
besichtigen, machen Sie einen kurzen Spaziergang um das Gebäude herum. Auf der
Rückseite sehen Sie bereits ein großes Kachelbild des Heiligen São Lourenço
(deutsch Sankt Lorenz), dem die Kirche gewidmet ist. Die Kirche wurde
wahrscheinlich bereits im 15.Jahrhundert gebaut, sie war damals jedoch nur eine
schlichte Kapelle. In den Kirchenarchiven wird sie bereits 1518 erwähnt.
Die Igreja de São Lourenço de Matos |
Beeindruckend die Kuppel |
Der jetzige Barockbau - am Portal sehen Sie die Zahl 1744 - hat eine bemerkenswerte (Rund-)Kuppel, außer dem erwähnten Kachelbild ist er sonst äußerlich einfach, fast karg. Umso größer der Kontrast, wenn Sie das Innere der Kirche betreten. Der gesamte Innenraum, also Wände, Decken und Kuppel, sind mit weiß-blauen Azulejos bekleidet. Die Kachelbilder zeigen alle Szenen aus dem Leben des Heiligen Lorenz (er stammte aus Huesca in Spanien und starb im Jahr 258 vor Christus den Märtyrertod). Um die Malereien besser zu verstehen, ist es empfehlenswert, sich am Eingang für 100 Escudos das Faltblatt "Die Sankt Lorenz Kirche von Almancil" in deutscher Sprache zu kaufen und sich anhand der dortigen Beschreibung die Bilder anzusehen.
» | Wenn Sie vor dem Hauptaltar aus Talha Dourada (Holzschnitzereien mit Gold verkleidet )stehen, sehen Sie rechts oben ein Bild, auf dem Sankt Lorenz den Armen den Kirchenschatz übergibt. |
» | Das Bild gegenüber zeigt, wie der Heilige zwei Blinde wieder sehend macht. |
» | Wenden Sie sich jetzt mit dem Rücken zum Hauptaltar, sehen Sie links ein Bild, auf dem der Sankt Lorenz sich dem Papst Sixtus gegenüber beklagt, daß dieser ihn nicht mit in den Märtyrertod mitnimmt. Der Papst tröstet den Heiligen und sagt ihm ebenfalls den Märtyrertod voraus. |
» | Das nächste Bild links zeigt die Gefangennahme des Sankt Lorenz. (Er hatte im Auftrag des Papstes die Kirchenschätze an die Armen verteilt und wurde deshalb vom Kaiser gefangengenommen). |
» | In dem mittleren Bogen oberhalb des Weihwasserbeckens zeigt der Heilige dem Kaiser die Reichtümer der Kirche, nämlich die Armen , um die sich Christus sorgt. |
» | Auf der gegenüberliegende Seite, angefangen beim Hauptportal, weigert sich der Sankt Lorenz, seinem Glauben abzuschwören. |
» | Auf dem nächsten Bild wird der Heilige gefoltert, um ihn vom Glauben abzubringen. Sein Körper liegt auf einem Rost, darunter ist ein Feuer angezündet. Über ihm schwebt ein Engel, der ihn tröstet und seine Seele zu Gott holt. |
Alle Kacheln in der Kirche stammen aus dem Jahr 1730 und wurden von dem
berühmten Fliesenmaler Antonio Oliveira Bernades künstlerisch gestaltet. Ob sie
in Lissabon oder im Ausland (vielleicht Holland oder Italien) hergestellt
wurden, darüber streiten sich die Experten. Sicher ist jedenfalls, was die
Kirchengemeinde Sankt Lorenz von Almancil in seinem Prospekt feststellt: