São Bartolomeu
Online-Reiseführer Algarve de Messines © Bunge-Kersten und Bunge

São Bartolomeu de Messines, von den Einheimischen kurz "Messines" genannt, liegt im Hinterland der Algarve an der Grenze zwischen dem der Küste nachgelagerten Vorgebirge und der Serra, einer dünn besiedelten Berglandschaft.
Von Süden und Westen erreichen Sie den Ort über die IP I Richtung Lissabon, von Westen aus über Silves und die EN 124. Die Straßen in dem langgezogenen Ort sind teilweise recht eng, so daß es ratsam ist, bereits am Ortseingang zu parken.

Zu den beiden Hauptsehenswürdigkeiten, der Kirche und dem Museum "Casa Museu João de Deus", sind es dann zu Fuß ca.10 Minuten geradeaus ortseinwärts.

Gleich zu Beginn Ihres Spaziergangs sehen Sie auf der rechten Straßenseite den großen Sohn der Stadt, den Dichter João de Deus, überlebensgroß in hellen Stein gehauen, zwei Kinder mit Büchern an seiner Seite. Das Haus, in dem er ca.20 Jahre gelebt hat, steht gleich links neben der Kirche. Das respektable Bürgerhaus ist seit Oktober 1997 ein Museum mit angeschlossener Bibliothek und Lese-bzw.Spielräumen für Kinder.

Casa Museu João de Deus

João de Deus wurde am 8.März 1830 in Messines als Sohn eines kleinen Kaufmanns geboren. Er studierte Jura in Coimbra, übte diesen Beruf aber nie aus.
Bekannt wurde er mit seinen Gedichtband "Flores do Campo" (1869), auch später war seine volksnahe Lyrik außerordentlich erfolgreich. Daneben entwickelte der Dichter eine Lernmethode, um mittels seiner "Cartilha Maternal" (Mutterfibel) Kinder in Lesen und Schreiben zu unterrichten und den seinerzeit weit verbreiteten Analphabetismus zu bekämpfen. Seine Lehrmethode war Ende des 19.Jhts in Portugal weit verbreitet. Er starb am 11.Januar 1896 in Lissabon, sein Sarkopharg befindet sich dort im Pantheon, der Kultstätte berühmter portugiesischer Helden.

Der Eintritt zu dem Museum ist frei, Sie können an der Rezeption gleich hinter der Eingangstür vorbei gleich in den 1. Stock die Treppe hinauf gehen. Hier befinden sich die nachgestellten privaten Räume des Dichters, ein Wohnzimmer, eine Küche und ein Schlafzimmer mit Schreibtisch. Im zweiten Stockwerk sind einige Erstausgaben der Werke des Dichters, u. a. der Gedichtband "Flores do Campo" und "Cartilha Maternal" unter Glas zu sehen, auch viele Zeichnungen von Antonio Carneiro, der die Werke illustriert und auch Portraits gezeichnet hat. Gleich nebenan ist die Bücherei der Stadt untergebracht. Ein Faltblatt über das Museum und das Leben des Dichters gibt es leider nur in portugiesisch.

Öffnungszeiten: 10 - 13 und 14.30 - 18.30 Uhr
sonnabends, sonntags und feiertags geschlossen
Eintritt frei


Die Küche des Dichters ...	... und hier sein Schreibtisch

Igreja Matriz

Bei der gegenüberliegenden Kirche fallen die schlichten Säulen ins Auge, die das barocke Portal aus Sandstein - eingemeißelt ist das Jahr 1716 - schmücken. Auch im Innnern der dreischiffigen Kirche sehen Sie gedrehte Säulen ohne jeglichen Zierat. Damit unterscheidet sich die Kirche wesentlich von den meisten (manuelinische "verzierten") Kirchen an der Algarve. Das Altarbild stammt aus dem Jahr 1788, die Kanzel ist aus heimischem Marmor gefertigt.

Neben diese beiden Sehenswürdigkeiten gibt es nichts Aufregendes in Messines - dafür aber echtes portugiesisches Alltagsleben, das Sie beim Bummeln durch die Straßen erleben. Sehr schön ist auch der Blick von den umliegenden Bergen auf die im Tal liegende Stadt.

Bei gutem Wetter lohnt sich ein kleiner Rundkurs bergauf nach Zimbreira und Alfarrobeira und dann zurück nach Messines. Etwa 1km nach dem Ortsausgang Richtung Silves geht es links ab, die Abfahrt ist ausgeschildert. Sie können den Besuch von Messines auch gut mit einem Trip zu dem Stausee Barragem do Arade verbinden. Er liegt etwa auf halbem Weg zwischen Silves und Messines. Die Zufahrt von der EN 124 führt im Frühjahr durch ein herrlich blühendes Tal mit Orangen- und Zitronenbäumen. Am Stausee blühen Ginster, Zistrosen und Heidekraut. Im Sommer können Sie auf den See Boot fahren oder schwimmen, auf einer Insel gibt es ein Wassersportzentrum.

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