Porto de Mós/Luz - Klippenwanderung vom
Praia do Porto de Mós nach Luz und zurück

Online-Reiseführer Algarve         ©  M. Bunge-Kersten und H.-J. Bunge     update 30.01.05

Für die Klippenwanderung von Porto de Mós nach Luz und zurück müssen Sie etwa 2 Stunden Zeit einplanen. Sie wandern auf einem breiten Sandweg, der bis auf eine Ausnahme keine große Steigungen enthält - jedoch auch keinerlei Schatten bietet. Die Strecke eignet sich deshalb besonders für einen Spaziergang im Winter oder im Frühjahr.

Ausgangspunkt ist der Strand von Porto de Mós westlich von Lagos. Fahren Sie von Lagos aus zunächst den Schildern zur Ponte de Piedade nach, es geht dann (ausgeschildert) rechts ab über eine geteerte Landstraße direkt zum Strand von Porto de Mós, wo ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen.

Der breite Sandweg auf den Klippen Richtung Westen führt im ersten Drittel etwas bergan.

Die Mergel- und Kalkfelsen von Luz


Zunächst fallen auf der flachen Hochebene nur die vielen Feigenbäume auf, die Mitte Februar noch nicht ausgetrieben sind und "wie tot" wirken. Ein lebhafter Kontrast zu dem grünen Grasbewuchs und dem zum Teil heftig blühenden gelben Sauerklee.

Feigenbaum


riesige Agaven an den Klippenkanten
Blick zurück gen Osten

Nach etwa 15 Minuten wird der Bewuchs dichter, direkt an der Felskante wachsen nun neben den typischen Agaven erstaunlich große Zwergpalmen. Von der ersten Anhöhe aus sehen Sie ganz am Horizont Sagres, davor die Silhouette von Burgau. Eine hoher, ins Wasser ragende Felsen versperrt Ihnen noch die Sicht auf Luz. Sehen Sie sich diesen Felsen genauer an: er besteht aus blaugrauem Mergel, einem lockeren kalkreichen Tongemisch und ist im oberen Bereich durchzogen von härteren Kalksteinlagen. Mehr zu dieser geologisch interessanten Formation am Ende der Wanderung.



Kalksandsteinfelsen vor Luz
Blick auf Luz

An der Abbruchkante befinden sich tiefe Spalten - es ist schon jetzt zu ahnen, daß in absehbarer Zeit Felsstücke herabstürzen. Nach einiger Zeit taucht ein Obelisk (Vermessungspunkt) auf, von dem aus Sie Luz und die gesamte Strandbucht überblicken.

Zum Strand hinunter müssen Sie nun ca 100 m zum Teil etwas steil hinabsteigen. Der direkt abwärts führende, vom Wasser stark ausgewaschene Weg in Höhe des Obelisken ist nur erfahreren Kletterern zu empfehlen. Besser ist es, den sanfteren Abstieg, der aber auch Muskelkater verursachen kann, zu nehmen. Er führt etwa 50m hinter dem Obelisken links ab.

Der Vermessungspunkt - 108 m
hier geht es bergab

Unterhalb der Anhöhe angekommen, fällt Ihnen eine Quinta mit einem auffälig geschwungenem Tor ins Auge. Vor dem Tor geht es links auf einer kleinen gepflasterten Strasse hinunter zum Strand von Luz.

An der Promenade von Luz gibt es mehrere Strandcafes, die zur Rast einladen. Für Hobbygeologen und Fossiliensammler hingegen bietet sich ein Strandspaziergang unterhalb der weiter oben schon erwähnten Kalk- und Mergelfelsen an.


Die Felsen von Luz
- von der Strandpromenade aus gesehen
60 m mächtige Mergelschicht und am Fussende
herabgestürzte Kalksandsteinblöcke

Im Gegensatz zu den farbigen Klippen und Felsen, die sich an der Felsagarve von Ponte da Piedade bis nach Armação de Pêra hinziehen und erdgeschichtlich der Tertiärzeit zugeordnet ( 2 - 60 Millionen Jahre) werden, sind die Felsen von Luz ca 60 - 130 Millionen Jahre alt (Kreidezeit).

Die lockere blaugraue und ca 50 - 60 m mächtige kalkreiche Tonschicht (Mergel) war ein hervorragendes Sediment für die Fossilierung von zweischaligen Muscheln, Seeschnecken und anderen kleinen ehemaligen Meeresbewohnern, die alle seit Millionen von Jahren ausgestorben sind und als Vorgänger der heutigen Artenvielfalt gelten.


Die Mergelschicht ist sehr "bröselig" - Sie können sie mit blossen Fingern abbrechen. Im oberen Bereich können Sie schmale eingebettete harte Kalksandsteinschichten entdecken, die im Kantenbereich zu einem quaderförmigen Abbruch neigen. Zwischen diesen eingebetteten Kalkschichten befinden sich die meisten Fossilien, die vor allem nach heftigen Regenfällen aus der Mergelschicht herausgespült werden und auf den Strand fallen. Sie müssen also nicht "kraxeln" sondern mit geübtem Auge nur den Strandbereich unterhalb der Felsen absuchen - vielleicht haben Sie Glück! Aber aufpassen - Steinschlaggefahr!!

Übrigens - die Felsen westlich von Salema werden der noch älteren Jurazeit zugeordnet und Berichten zufolge sollen an einem unzugänglichen Strandabschnitt an steil aufgetürmten Felslagen mehrere Abdrücke von Dinosaurierfüssen zu sehen sein.

Nach diesem kleinen geologischem Ausflug geht es auf dem gleichen Weg zurück - jetzt leider mit einem etwas mühsamen und schweisstreibenden Aufstieg zu dem schon bekannten Vermessungspunkt. Versöhnt werden Sie aber wenige Zeit später von dem wunderschönen und ständig wechselnden Ausblick auf den Atlantik, Lagos und Porto de Mós.




bäuerliches Ambiente zwischen Burgau und Luz


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