Online-Reiseführer Algarve  Vila do Bispo  © Bunge-Kersten und Bunge





Karte     Beschreibung

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Ortsbeschreibung

Vila do Bispo liegt 25 km östlich von Lagos und ist über die breit ausgebaute EN 125 leicht zu erreichen. Wer an den südwestlichsten Punkt Europas nach Cabo de São Vicente fährt, kommt unweigerlich an Vila do Bispo vorbei. Die ca. 1600 Einwohner umfassende Kleinstadt ist der Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises, der den "Südwestzipfel" der Algarve umfaßt.

Der Ort wurde im 16. Jht. dem Bischof in Faro vermacht, daher auch sein Name (Vila do Bispo = Kleinstadt des Bischofs), seit 1633 genießt er Stadtrechte. Während es im Ort selbst ruhig und dörflich zugeht und auch die Sehenswürdigkeiten rar geseht sind, hat die nähere Umgebung viel Interessantes und Schönes zu bieten.

Etwa 5km vor Vila do Bispo kurz vor dem Dorf Raposeira kommen Sie an der ältesten Kirche der Algarve, der Ermida Nossa Senhora de Guadalupe vorbei. In dieser Kapelle soll Heinrich der Seefahrer gebetet haben, sie stammt aus dem 13.Jht., hat also das Erdbeben von 1755 als eine der wenigen Kirchen überstanden. Der Bau ist schlicht, eine einfache Rosette ziert das Portal. Die Kapelle steht inmitten von Feldern; die Quinta, zu der sie früher gehörte, ist längst verfallen. Die Zuwegung über eine alte Landstraße biegt nach rechts von der EN 125 ab; ein recht kleines Schild, das Sie leicht übersehen können, zeigt die Abzweigung an.

Ermida Nossa Senhora de Guadalupe

Der nächste Ort auf der Fahrt nach Vila do Bispo ist das Dorf Raposeira, wo Heinrich der Seefahrer seine letzten Lebensjahre verbracht haben soll. Sein Wohnhaus ist im Original nicht mehr vorhanden. Ein Stop lohnt sich nur für denjenigen, der einen Eindruck davon gewinnen möchte, wie die Menschen früher gelebt haben. So mag es im Mittelalter schon gewesen sein - winzige Häuser,engste Gassen, so gut wie keine Autos, die wenigen Bewohner begegnen den Fremden mit herzlichster Freundlichkeit.&xnbsp;Man kann durchatmen.


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Um in das historische Zentrum von Vila do Bispo zu gelangen, benutzen Sie die erste Abfahrt (aus Richtung Lagos gesehen), Sie kommen dann direkt zu dem Praça da Republica, einem begrünten Platz vor der Kirche. Von hier aus können Sie zu einem Rundgang durch die Stadt starten. Um die aus dem 18.Jhdt. stammende Kirche herum sehen Sie die typischen Algarve- Häuser, weiß gekalkt mit farbig umrahmten Fenstern und Türen.

Am westlichen Stadtrand finden Sie das moderne Verwaltungszentrum mit dem Rathaus und - gegenüberliegend - dem Kulturzentrum. Dieses Centro Cultural de Vila do Bispo wurde erst am 22.1.2000 eröffnet, auffällig die Skulptur des Künstlers Mario Miranda auf dem Boden vor der Eingangstür (sie ist mit "Eine Wolke fällt auf die Erde" betitelt). Im Gebäude stellt die Kunstwerkstatt "Catasons", die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Musikinstrumente, Spielzeug und andere Objekte aus natürlichen Materialien der Region herzustellen, ihre Produkte aus (Saal 1). Das Kulturzentrum ist für Besucher - ohne Eintritt - frei zugänglich.


Die Hauptkirche von V.d.Bispo
Centro Cultural de Vila do Bispo

Nach der Besichtigung des Ortes machen Sie sich auf zu dem "Hausstrand" des Ortes an der Westküste, dem Praia do Castelejo. Er liegt etwa 4 km westlich und ist über eine neu ausgebaute Teerstraße zu erreichen. Fahren Sie zunächst von der Kirche aus weiter Richtung Sagres. Am Ortsende in einer Linkskurve biegen Sie rechts ab, der Strand ist angezeigt. Die Straße führt zunächst über eine Hochebene, am Horizont erkennen Sie schon früh das Meer.
Etwa auf halber Strecke werden Sie auf der linken Straßenseite einen großen Findling mit der Aufschrift "Torre de Aspa" sehen. Es ist ratsam, sich diese Stelle zu merken (auf dem Rückweg schlagen wir hier einen Abstecher zum höchsten Felsen der Küste vor) Zum Strand geht es auf dem letzten Kilometer recht steil bergab, zudem ist die Straße sehr schmal. Vor Ihnen liegt ein von grauen Schieferfelsen eingerahmter langer Sandstrand, an den der Atlantik mit aller Macht anbraust. Kein Traumstrand ohne kleine Fehler: Sie müssen erst einmal über die angeschwemmten Steine (ca. 10 m breit) steigen, um Sand und Wasser zu genießen. Eine recht große Gaststätte liegt am Strandzugang und bietet Schutz vor dem meist sehr heftigen Wind.


Praia do Castelejo
 
Blick oberhalb vom Praia do Castelejo
gen Norden

Auf dem Rückweg machen Sie noch - wie oben schon engedeutet - einen Abstecher zum Torre de Aspa, dem mit 146 m höchsten Felsen an der Westküste. Er ist mit einem schwarz-weiß bemalten Obelisk gekennzeichnet, den Sie auf der flachen Hochebene schon von weitem sehen können. Biegen sie bei dem schon erwähnten Findling rechts auf einen Sandweg ab und fahren Sie zunächst parallel zum Atlantik, der Weg biegt dann rechts ab und führt Sie vorbei an einer Wetterstation geradewegs zum Torre. Von hier aus blicken Sie bis nach Sagres und zum Cabo de São Vicente - das sich Ihnen bietende Panorama ist die Fahrt über die mit Schlaglöchern versehenen Sandpisten wert. Besser dran sind Spaziergänger - auf dem mit Zistrosen und Lavendel bewachsenen Hochplateau läßt es sich vorzüglich wandern.


Auf der Hochebene in der Nähe vom ...
... Torre de Aspa

Wer auf Nummer Sicher gehen will, fährt auf der gleichen Strecke zurück nach Vila do Bispo (es gibt diverse Sandstraßen auf dem Plateau, alle ohne Beschriftung, so daß man nie weiß, wo man ankommt).

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