Armação  
Online-Reiseführer Algarve    de Pêra     © Bunge-Kersten und Bunge

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Egal ob man sich Armação de Pêra von Osten über Alcantarilha oder von Westen über Porches nähert, immer wird man von Hochhaustürmen, die noch dazu in beängstigender Enge nebeneinanderstehen, verschreckt. Dabei hat der Ort, dessen Strandbucht nach Osten in einen der schönsten und längsten Sandstrände der Algarve übergeht, einiges zu bieten.

                    

Daß bereits die Römer in Armação siedelten, steht anhand am Strand entdeckter Salzbecken zur Gewinnung von Fischpaste fest. Nachdem sie das Land verlassen hatten, war der Ort verwaist. Wohl aus Angst vor Piraten, die aus Afrika kommend an der Algarve Beute machten, wohnten die Menschen in dem ca.3km nördlich gelegenem Dorf Pêra. Nur zum Fischen gingen die Männer nach Armação, wo sie am Strand in kleinen Hütten ihre Gerätschaften lagerten.
Erst das 1661 unmittelbar an der Bucht gebaute Fort veranlaßte die Bevölkerung, im seinem Schutz Häuser zu bauen. Eine durch das Erdbeben vom 1.11.1755 verursachte riesige Flutwelle zerstörte alles; nur ein Haus und Teile des Forts blieben erhalten.
Im 19.Jh. wurde mit dem Wiederaufbau des Ortes begonnen, dessen Bevölkerung ausschließlich von Fischfang, insbesondere von Thunfisch, lebte. Wegen der exzellenten Strände, in der Umgebung entwickelte sich Armação de Pêra seit den 70er Jahren zu einer Touristenhochburg, die besonders von Portugiesen im Sommer gern besucht wird. Die etwa 3.000 Einwohner zählende Kleinstadt schwillt dann auf ca. 70 000 Menschen an.

                    

Der Tourismus hat die Fischer aber nicht vollständig verdrängt. Auf einem längeren Strandabschnitt, dem Praia dos Pescadores, können Sie täglich die Fischer mit ihren Booten beobachten, wie diese Ihren Fang anlanden. Der Verkauf direkt vom Boot aus, wie er früher üblich war, ist aus rechtllichen Gründen leider untersagt.

Einige Fischer bieten auch Grottenfahrten an; eine Fahrt zu der Grotte von Pontal, eine der schönsten Grotten der Algarve, sollte man sich nicht entgehen lassen. Östlich der Praia dos Pescadores beginnt ein ca. 3 km langer, herrlicher Sandstrand, an dem Sie bis zum Praia de Gale wandern kann. Einige Strandabschnitte sind bewacht, das Wasser hier ist flach und für Kinder gut geeignet. An diesem östlichen Strandabschnitt kurz vor Gale wird " FKK " geduldet, erlaubt ist es offiziell nicht.

                    

Im Ort selbst - oberhalb des Strandes - sind die Reste der Festung aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Zu sehen sind Teile der Festungsmauer mit einem Torbogen und einigen original erhaltenen Steinplatten. Vor der Festungsmauer steht eine kleine Kirche, die dem heiligen Santo Antonio gewidmet ist. Einen Eindruck davon, wie es in dem Ort ohne seinen Hochhausgürtel aussieht, bekommen Sie, wenn Sie vom Fort Richtung Nordosten in den historischen Ortskern hineingehen. Hier gibt es durchaus beschauliche Straßen mit alten, restaurierten Häusern in engen Gassen, die jetzt als Fußgängerzone gestaltet sind.

                    

Etwa 1km westlich von Armação liegt auf einem Felsvorsprung eine kleine Kapelle, die Ermida de Nossa Senhora da Rocha. Sie finden den Weg dorthin, wenn Sie Armação Richtung Porches verlassen und beim Ortsausgang links abbiegen. Die Abzweigung ist beschildert.
Die Senhora der Rocha ist auf diesem Felsen den Fischern erschienen als sie auf dem Meer fischten, so die Sage. Aus diesem Grund bauten die Fischer ihrer Schutzpatronin diese Kapelle. Durch eine kleine offene Halle gelangt man in den Altarraum, der mit einem sechseckigen Spitzdach versehen ist.

Sie können die Klippe, auf der die Kirche errichtet ist, bis an ihren Rand betreten und von hieraus den Ort Armação überblicken.